Bestärkung für junge Menschen

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"Alles begann mit der Konfirmation." Das sagt Kerstin Griese. Die 40-Jährige ist Abgeordnete zum deutschen Bundestag und leitet den Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Als sie mit 14 Jahren konfirmiert wurde, wurde sie zu einem gleichberechtigten Mitglied der Kirche. Sie erhielt das Recht, Taufpatin zu sein, sie erhielt das aktive Wahlrecht und konnte mitentscheiden.

Die Konfirmation entstand im 16. Jahrhundert. Mit dieser "Bestärkung" oder "Bekräftigung" sollen alle, die als Säuglinge getauft wurden, später nach entsprechender Vorbereitung mit dem eigenen Ja ihren Glauben bekräftigen. Am Fest Christi Himmelfahrt werden in den evangelischen Kirchen Österreichs einige Tausend Jugendliche in einem großen Fest der Gemeinde und der Familie diese Bekräftigung aussprechen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg des Erwachsenwerdens.

Gleichzeitig will die evangelische Kirche mit der Konfirmation ausdrücken, dass sie bereit ist, Verantwortung für die Heranwachsenden zu übernehmen. Die Hilflosigkeit der Gesellschaft, die ihre eigene Perspektivenlosigkeit auf die Jugendlichen überträgt und sie mit den Folgen allein lässt, um dann empört mit dem Ruf nach Verboten auf schlimme Erscheinungen wie den massiven Alkoholmissbrauch zu reagieren, ist deutlich zu spüren. Da braucht es die Bestärkung und Bekräftigung, die Jugendliche in kirchlichen Einrichtungen erleben können.

Zurück zu Kerstin Giese. Bei ihrer Konfirmation bekam sie - wie alle Konfirmand(inn)en - einen Bibelspruch mit auf ihren Weg. Sie hat ihren Spruch nicht vergessen: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht." Heute sieht sie, dass damit ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit geweckt wurde.

Der Autor ist Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B.

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