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Der Grazer Bischof Egon Kapellari wird 70 Jahre alt.

W enn man ihn mit den Krücken des Vergleichs (der niemals alle Schattierungen der Persönlichkeit trifft) charakterisiert, dann ist Egon Kapellari, der am 12. Jänner den Siebziger begeht, nicht der "Volksverbundene", sondern der "Intellektuelle" unter Österreichs Bischöfen.

Einer, der sich nicht zuletzt in seinen Büchern über den Tellerrand des landläufig "Bischöflichen" hinausschwingen kann. "Aber Bleibendes stiften die Dichter"(2001) so einer der Titel, der sich ganz und gar nicht klerikal, sondern fromm, aber ganz und gar nicht süßlich fromm mit Meister(inne)n des Wortes und der Sprache auseinander setzt.

Programmatisch diesbezüglich schon Kapellaris Antrittspredigt als Klagenfurter Bischof im Jänner 1982: Wie selbstverständlich fand darin ein Gedicht Ingeborg Bachmanns Platz - ohne die große, an der Existenz Leidende "katholisch" zu vereinnahmen. Oder Kapellaris jüngstes Buch "Und dann der Tod", in dem er sich mit der "Kunst des Sterbens" anhand des Todeszeugnisses 80 exzeptioneller Persönlichkeiten auseinander setzt.

Ausgeprägt auch der Kunstverstand des Bischofs, der alte Meister schätzt, aber vor dem Neuen und Neuesten gerade in der bildenden Kunst keineswegs Halt macht - nicht zuletzt als Mäzen.

Bevor er Priester wurde, schloss der gebürtige Leobner ein Jusstudium ab. Ab 1964 war Egon Kapellari Hochschulseelsorger in Graz, Ende 1981 ernannte ihn der Papst zum Bischof von Gurk. Nach knapp 20 Jahren wechselte Kapellari als Hirte zurück in seine Heimat. Der Bischof von Österreichs zweitgrößter Diözese Graz-Seckau ist auch stellvertretender Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz, sowie in dieser unter anderem für Medien- und Europafragen zuständig.

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