Stolpersteine - © Pixabay/Hans Braxmeier

Das jüdische Echo: Juden und Jüdinnen stellen ihre Themen in gesamtgesellschaftlichen Kontext

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In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Das jüdische Echo" veröffentlichen Juden und Jüdinnen einmal mehr ihre eigenen Zugänge. Ihr Anliegen ist, Themen ins größere Ganze einer Gesellschaft einzubetten, zum Beispiel die Schoa oder die israelische Gesellschaft.

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In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Das jüdische Echo" veröffentlichen Juden und Jüdinnen einmal mehr ihre eigenen Zugänge. Ihr Anliegen ist, Themen ins größere Ganze einer Gesellschaft einzubetten, zum Beispiel die Schoa oder die israelische Gesellschaft.

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Es ist eine Institution. Sprich: Es gehört zum Wiener Judentum wie die Mazzesinsel in der Leopoldstadt oder der Stadttempel in der Seitenstettengasse, die einzige jüdische Gebetsstätte, die in der Pogromnacht des 9. November 1938 nicht zerstört wurde.

Leon Zelman, der große Brückenbauer zwischen den jüdischen Wurzeln dieser Stadt und den mehr zaghaft als recht zurückkehrenden Juden nach der Schoa, hat die "Zeitschrift“ Das jüdische Echo begründet. Die jährlich erscheinende Publikation ist im Lauf der Jahre mehr ein Buch denn Zeitschrift geworden, ein Almanach, dessen 61. Band - 2012/13 bzw. nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 5773 abdeckend - noch im Dezember erschienen ist.

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Nach Zelmans Tod 2007 hat die Journalistin Marta S. Halpert die Chefredaktion des Jüdischen Echo übernommen und dieses sanft aber bestimmt an neue Zeiten angepasst. Was auch Kultusgemeinde-Präsident Oskar Deutsch im FURCHE-Interview beschwört, nämlich das Bemühen, einfach als Teil der Gesellschaft angenommen und verstanden zu werden, verwirklicht Halpert im Jüdischen Echo längst.

Beheimatet, fremd - und beides zugleich

Natürlich gibt es auch in der aktuellen Ausgabe Beiträge die sich mit der Zeit der Schoa beschäftigen (etwa Ari Raths Bericht seiner Emigration von Wien nach Palästina) oder Schlaglichter auf Israel ("Was die israelische Gesellschaft jungen Juden abverlangt“) werfen. Aber Halperts Anliegen ist es einmal mehr, jüdische Zugänge zu einem Thema ins größere Ganze einer Gesellschaft einzubetten.

Diesmal ist "Jugend im Aufbruch“ der Rahmen, um den sich die Beiträge ranken. Altvordere wie Lotte Tobisch oder die ungarisch-jüdische Philosophin Ágnes Heller erinnern sich ans eigene Jungsein, andere Beiträge setzen sich mit dem Heute auseinander, etwa Otmar Lahodynsky mit der Tatsache, dass ein Fünftel aller jungen EU-Bürger arbeitslos ist. Und einmal mehr nimmt das Jüdische Echo muslimische Migranten mit in den Blick - Münire Inam porträtiert drei türkische Jugendliche, die in Österreich leben und dennoch konstatieren: "Ich gehöre dennoch nicht dazu.“

Besonders eindrücklich ist das Interview, das Peter Stepahn Jungk mit dem französischen Philosophen Pierre Zauoi geführt hat, der als Sohn maghrebinischer Juden die Vorurteile sowohl gegen Juden als auch gegenüber Araber zu spüren bekam: ein für sich sprechendes Beispiel, wie sehr sich die Muster hinter verschiedenen Stereotypen gleichen.

Das jüdische Echo - Jugend im Aufbruch: Gestern, heute, morgen. Vol. 61, 2012/13 | 5773 Falter Verlag. 152 Seiten, brosch., € 14,50. - © Falter Verlag
© Falter Verlag
Buch

Das jüdische Echo

Jugend im Aufbruch: Gestern, heute, morgen.
Vol. 61, 2012/13 5773
Falter Verlag.
152 Seiten, brosch., € 14,50.

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