Der eindrückliche Weg des David Steindl-Rast

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Wie es den Wiener Lausbuben in die USA verschlug, erzählt der spirituelle Meister im Buch "Ich bin durch Dich so ich".

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Wie es den Wiener Lausbuben in die USA verschlug, erzählt der spirituelle Meister im Buch "Ich bin durch Dich so ich".

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Vor einem halben Jahr hat David Steindl-Rast den 90er begangen. Noch im Jubiläumsjahr sind seine Lebenserinnerungen "Ich bin durch Dich so ich" erschienen. Ein reiches und erstaunliches Leben liegt in diesem kleinen Buch vor, reflektiert und erzählt vom Protagonisten selber.

In neun Kapiteln, von denen jedes jeweils ein Lebensjahrzehnt zwischen 1926 und 2016 umstreicht, schildert Steindl-Rast seinen Weg von Österreich hinaus in Welt und zuletzt vermehrt wieder nach Österreich zurück -namentlich ins Europakloster Gut Aich in St. Gilgen am Wolfgangsee, jeder benediktinischen Neugründung, die dem, was Bruder David in Amerika kennen und leben lernte, ähnelt.

Von Wien in die USA

Wie der Wiener Bub, dessen Eltern sich früh scheiden ließen, bei der Mutter heranwuchs, wie er in der Neulandbewegung die geistige und geistliche Dürre der NS-Zeit überlebte, dann Kunst, Anthropologie und Psychologie studierte, bevor er in der frühen Nachkriegszeit zu dem Rest der ausgewanderten Familie in die USA kam - und dort ab 1953 bei den Benediktinern von Mount Saviour im Staat New York seine Berufung fand: Das alles erzählt Bruder David in einfacher, aber fesselnder Sprache.

Wie er dann von seinem Oberen zum Studium herumgeschickt wurde und auch zum Kennenlernen des Zen-Buddhismus, erfährt man ebenso wie den Weg zu einem spirituellen Meister (ein Begriff, den Steindl-Rast gar nicht gerne hört), der er heute ist.

Erzählungen und Gespräche

Der interreligiöse Dialog, der Austausch zwischen Mystikern verschiedener religiöser Traditionen, die Einheit zwischen Menschen guten Willens ist Steindl-Rasts Lebensziel geworden. Dass er in seiner zweiten Lebenshälfte auch die Lebensweise des Einsiedlers entdeckt hat, liest man im Buch ebenso nach wie prägende Begegnungen mit dem früh verstorbenen Thomas Merton und bis heute mit dem Dalai Lama. Auch dass der Einsiedler und Mönch mittlerweile zu einem Weltreisenden in Sachen Spiritualität geworden ist, verschweigt der Autor nicht.

Die Kapitel sind zweigeteilt - nach den Erzählungen folgt, als Vertiefung, jeweils ein Gespräch mit dem Radio-Religionsjournalisten Johannes Kaup, der das Buch "Ich bin durch Dich so ich" auch herausgegeben hat.

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