Die Theologie - von Fachleuten diskutiert

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Daß die Theologie im Spannungsfeld ihrer Standortbestimmung zwischen Kirche - Universität - Gesellschaft steht, gibt auch der neue Band aus der renommierten theologischen Reihe Quaestiones Disputatae wieder. Die im vorliegenden Furche-Dossier angerissenen Fragen liegen hier - für ein Fachpublikum aufbereitet - in größerem Zusammenhang vor.

Der vom Dresdener Theologen Albert Franz herausgegebene Band fußt auf Vorträgen einer Tagung der Europäischen Gesellschaft für Theologie: Dabei beleuchtet der Mainzer Bischof Karl Lehmann das genannte Dreieck Gesellschaft-Wissenschaft-Kirche, der Bonner Philosoph Hans Michael Baumgartner formuliert Erwartungen eines Philosophen an die Theologie (es dürfte interessant sein, diesen Beitrag im Zusammenhang mit der jüngsten Enzyklika Johannes Paul II. "Fides et ratio" über das Verhältnis von Glauben und Philosophiezu lesen), und Martin Heckel, Tübingen, referiert den Rechtsstatus der theologischen Fakultäten im säkularen Staat. Alles "heiße Eisen" der inner- und außertheologischen Auseinandersetzung um die Theologie, die im Band um nicht minder brisante Diskussionsbeiträge angereichert ist: Dietmar Mieth, Tübingen, entwirft ein Szenario für Theologie im 21. Jahrhundert, Jürgen Werbick, Münster, läßt sich auf das (leidige) Verhältnis zwischen Theologie und Lehramt ein, was der Münchner Religionspädagoge Ernst Feil durch die Dokumentation einer Auseinandersetzung zwischen Karl Rahner und Kölns Kardinal Joseph Höffner zwischen 1971 und 1974 plastisch werden läßt.

Auch jüngste Aktualität ist durch einen Kommentar des Dogmatikers Peter Hünermann zu umstrittenen römischen Lehrschreiben berücksichtigt, und ein Plädoyer der streitbaren Katholikin Hanna-Renate Laurien für Frauen und Theologinnen in der Kirche, rundet die Themenpalette ab.

Bindung an die Kirche oder Autonomie? Theologie im gesellschaftlichen Diskurs.

Hg. von Albert Franz. Verlag Herder (Quaestiones Disputatae 173), Freiburg 1999. 312 Seiten, brosch., öS 380,

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