Einlullende Irreführung?
Unter dem Titel „Kein einlullender Traditionalismus!“ kritisierte Otto Friedrich letzte Woche Kardinal Schönborn und Jan-Heiner Tück. Eine Replik.
Unter dem Titel „Kein einlullender Traditionalismus!“ kritisierte Otto Friedrich letzte Woche Kardinal Schönborn und Jan-Heiner Tück. Eine Replik.
In den beschleunigten Informationswelten der Gegenwart ist Aufmerksamkeit ein knappes Gut. So fallen Überschriften als Eye-Catcher mitunter plakativ aus. Ein besonders augenfälliges Plakat ist Otto Friedrich gelungen. In großen Lettern hat er seinen Kommentar zum Communio-Interview mit Kardinal Schönborn überschrieben: „Kein einlullender Traditionalismus!“
Was aber ist ein Traditionalist? Ein Traditionalist ist ein Avantgardist nach rückwärts. Für ihn darf es keine Änderung geben. Im kirchlichen Reformdiskurs steht dafür die Piusbruderschaft. Sie lehnt die Reformen des letzten Konzils hartnäckig ab. In der Anerkennung der Religions- und Gewissensfreiheit sieht sie eine Anpassung an den Zeitgeist, die ökumenische und interreligiöse Öffnung betrachtet sie als Traditionsverrat – und der Liturgiereform wirft sie vor, „die Messe aller Zeiten“ zu verfälschen.
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