Elmar Fischer: Der dritte Bischof von Vorarlberg

Bis ihn eine Covid-Erkrankung aufs Krankenlager warf, war Elmar Fischer ein agiler Achtziger, der auch in der Bergwelt seines Alterssitzes Hittisau im Bregenzer Wald wandernd und Schi fahrend zu Hause war. Am 19. Jänner erlag der Vorarlberger Altbischof 86-jährig seiner Corona-Infektion.

Die katholische Diözese Feldkirch wurde erst 1968 selbständig, und als 1989 Klaus Küng auf Gründungsbischof Bruno Wechner folgte, gab es Aufregung im Ländle: Küng war als erster Opus-Dei-Bischof überhaupt ein Zeichen für die Restauration von oben, die Österreichs Kirche von Rom verordnet wurde. Allerdings gelang es Küng – im Gegensatz zu anderen
(ultra)konservativ besetzten Diöze­sen im Land –, einen kaum von Konflikten begleiteten Kurs zu fahren – nicht zuletzt auch dadurch, dass er Elmar Fischer zu seinem Generalvikar machte. Nachdem Klaus Küng als Troubleshooter nach Kurt Krenn nach St. Pölten versetzt worden war, wurde Fischer 2005 sein Nachfolger in Feldkirch.

Mit geschickten Personalbesetzun­gen startete Fischer seine Bischofszeit vielversprechend, in weiterer Folge manövrierte sich der ausgebildete Psychotherapeut aber mit Aussagen zur Homosexualität, später dann auch wegen Gewaltvorwürfen aus seiner Zeit als Lehrer und Erzieher öffentlich ins Aus. Knapp nach seinem 75. Geburtstag 2011 nahm der Papst seinen Rücktritt an. Fischer hatte sich auch für die kirchliche Anerkennung des vom NS-Regime ermordeten Vorarlberger Provikars Carl Lampert eingesetzt: Unmittelbar vor seiner Emeritierung konnte Elmar Fischer in Feldkirch noch Gastgeber der Seligsprechung Lamperts sein.

Der heutige Feldkircher Bischof Benno Elbs würdigte den Vorgänger mit: „Wer Bischof Elmar als Mensch näher gekannt hat, weiß um seinen schlichten und einfachen Lebensstil, sein tiefes Gottvertrauen und seine Verwurzelung im Gebet, die ihm auch in schwierigen Momenten viel Kraft gegeben hat.“