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Rechtzeitig zur Vorweihnachtszeit kommt das neueste Fantasy-Spektakel in unsere Kinos: "Der König von Narnia" nach einem Kinderbuch, dem ersten Teil der Narnia-Chronik von C. S. Lewis.

Lewis, Professor für englische Literatur in Oxford, war mit J. R. R. Tolkien befreundet und gehörte mit diesem und anderen Gleichgesinnten zu einem Literatenclub, der sich selbst ironisch "inklings", also etwa "Tintlinge", nannte. Er war bekennender Agnostiker, der durch ein Bekehrungserlebnis zum Glauben gefunden hatte. Sein Werk verstand er als Allegorie auf das Erlösungswerk Christi. Die Geschichte ist schnell erzählt: Vier Kinder entdecken das phantastische Land Narnia, das von einer Hexe beherrscht wird. Erst durch das Selbstopfer des rechtmäßigen Herrschers in Gestalt des Löwen Aslan wird der böse Zauber gebrochen und das Land erlöst.

Es besteht kein Zweifel, Fantasy boomt. Disney Productions wollen mit dem "König von Narnia" am Geschäft mitnaschen, wie es "Der Herr der Ringe" und in letzter Zeit vor allem "Harry Potter" vorgemacht haben. Während diese beiden immer wieder aus christlichen Kreisen kritisiert werden, erhält der Film nach C. S. Lewis zumindest von dort gute Zensuren: Die Hexe in Narnia ist böse, die Zauberei ist böse, es gibt weder gute Zauberer wie Gandalf noch gute Magie. Befreiung vom Bösen bringt allein das Opfer des Erlösers, das ganz in der Tradition der Satisfaktionslehre des Anselm von Canterbury gesehen wird.

Beunruhigend finde ich allerdings, dass es auch hier zur großen finalen Schlacht kommt, in der das Böse vernichtet wird. Das dürfte meines Erachtens eher ein Reflex auf die politische Propaganda in Zeiten von "Kaltem Krieg" und "Krieg gegen den Terror" sein, als eine Allegorie auf die christliche Botschaft.

Der Autor ist Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B.

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