Familien starten Protestbuch

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Österreichs Familien sind mehrfach von negativen Folgen der Krise und der Budgetkürzungen betroffen. Der Präsident des Katholischen Familienverbandes, Clemens Steindl, erläutert, warum der Protest beginnt.

Die Landtagswahlen sind geschlagen. Das Verschweigen der drohenden Budgetkürzungen, die # wenn die Andeutungen auch nur teilweise richtig sein sollten # das Familienbudget treffen, ist nicht länger haltbar. Aus der Sicht der politischen Akteure war es verständlich, das Thema Familie im Wahlkampf auszuklammern. Aber Aussagen, wie im jüngsten Familienbericht reduzieren sich damit auf ihren deklamatorischen Stellenwert.Warum?

Laut Familienbericht ist und bleibt die Familie #zentraler gesellschaftlicher Werte- und Leistungsträger#. Es sollten daher #noch mehr Menschen ein Leben mit Kindern gut und sicher leben können#. Doch in Tat und Wahrheit sind die Familien gegenwärtig in dreifacher Weise von Einschnitten betroffen:

Dem Familienbudget des Bundes drohen drastische Kürzungen; die Inflation wirkt besonders auf Familien, wie in der jüngsten Debatte zur Armutsfalle aufgezeigt wurde; und die Valorisierung wird verweigert, wodurch schon seit Jahren die Familiengelder im Gegensatz zu den Pensionsleistungen nicht der Inflation angepasst werden.

Vor diesem Hintergrund veranstaltete der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) diese Woche eine Enquete #Macht Familie arm? Und/oder reich?# Der Titel zeigt dass materielle Sicherung und immaterielle Aufwertung unsere Arbeit leiten.

Hohe Wertschätzung für Familie

Es geht doch darum, materielle Armut und soziale Ausgrenzung zu verhindern und gleichzeitig eine Perspektive der Zuversicht zu vermitteln, damit Familie lebbar ist. Denn die Familie ist, wie Erhebungen eindrucksvoll belegen, für die überwiegende Mehrheit das Wichtigste im Leben.

Der aktuellen Wertestudie zufolge ist Familie für 79 Prozent der österreichischen Familie #sehr wichtig#, für weitere 17 Prozent #wichtig#. Die Familie erfreut sich also, wie die Autoren der Wertestudie schreiben, #größter Wertschätzung#. Die Gefühlslage der Familie selbst hingegen spiegelt eher das Gegenteil wider. Karmasin-Motivforschung erhob im KFÖ-Auftrag die Befindlichkeit der Eltern und lieferte folgenden Befund: 55 Prozent der befragten Eltern fühlen sich von der Politik #nicht wertgeschätzt#.

Diese Aussage fügt sich ein in das Verschweigen familienpolitischer Themen in den jüngsten Wahlkämpfen, in die möglichen budgetären Restriktionen, die Familien zu erwarten haben. Das korrespondiert aber keineswegs mit den Vorstellungen der Bevölkerung, auch nicht mit jenen der Jugend: 80 Prozent der Jugendlichen wollen einmal heiraten. Die Jugendstudie dazu: Dies weist #auf eine hohe Bindungsbereitschaft der heutigen Jugendgeneration hin, auch wenn der konkrete Wunsch nach Zweisamkeit, Liebesbeziehungen und Lebensgemeinschaften oft nicht realisiert werden kann#.

Der Katholische Familienverband präsentiert Daten und sammelt Stimmen bei Mitgliedern und Sympathisanten unter:

www.familienprotest.at

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