Franz Küberl zum Diakon weihen!

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Kirchenfrauen wünschen den Zugang zum Diakonat. Sie finden Unterstützung von Diözesanforen, Frauenorganisationen, Kirchenvolks-Begehren, aber auch TheologInnen. Im Vordergrund steht zunächst die Frage nach der Macht des Ordo, nicht der Dienst des Diakonats. Gekämpft wird (zu Recht) nicht für die Ordination, sondern gegen die Subordination von Frauen. Das Diakonat wäre ein erster Erfolg. Langfristig wolle aber frau nicht das (weil unausgereifte) Diakonat, sondern über dieses das Priesterinnenamt mit der Option auf Bischöfin und Päpstin.

Immer mehr befürchten durch einen solchen Fortschritt zugleich einen gefährlichen Rückschritt: Der Weg vom Diakonat zum Priesteramt werde sich realpolitisch gesehen in die historische Länge ziehen. Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte seien wahrscheinlich. Dann wäre der "Zwischenerfolg" fatal. Unter einem männlichen Klerus gäbe es untergeordnete Diakoninnen, subordinierte Ordinierte also. Nicht die Überwindung patriarchaler Strukturen geschähe, sondern deren Festschreibung innerhalb eines männerbestimmten Ordo.

Der Rat: Kein Umweg über das Diakonat. Die alleinige Frage ist: Zulassung zum Priesterinnenamt oder nicht.

Eine Sorge: Unabhängig vom Zuweg von Frauen in kirchliche Ämter wird sich die Kirche besinnen, was ihr - obwohl kein Widerspruch - wichtiger ist: ordinierte Macht oder Diakonie. In der Kirche spielt sich ab, was auch die Gesellschaft beschäftigt. (Familien-)Frauen möchten in den Berufe, die wenig lebensdienlich sind. Männer aber zieht es nicht in diese Bereiche (wie Familie, Pflege), die schlecht bezahlt und unangesehen sind. Opfer werden jene, die auf dienende Menschen angewiesen sind. Auch der Kirche kündigt sich eine Abkehr von den lebensdienlichen, diakonalen Bereichen an.

Ich fordere Männer in der Kirche auf, auf (Ordo-)Macht zu verzichten und sich in der Diakonie zu engagieren. "Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit auch ihr einander dient, wie ich euch gedient habe." (Joh 13,15) Zudem rate ich zur Diakonatsweihe von Caritas-Präsident Franz Küberl. Wenn jemand amtlich Diakonie macht: dann er.

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