Gemeinsame evangelische Stimme

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Am 12. September ist es soweit: In Budapest beginnt die 6. Vollversammlung der "Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa" (GEKE). Diese Kirchengemeinschaft, der mittlerweile 105 Kirchen angehören, ist das funktionierende Ökumene-Modell auf der Grundlage der Leuenberger Konkordie von 1973. In Budapest wird die Verbindlichkeit der Kirchengemeinschaft vertieft und das gemeinsame Auftreten der evangelischen Kirchen auf europäischer Ebene verstärkt werden. Es ist ein wichtiges Anliegen, die gemeinsame Stimme der evangelischen Kirchen zu sozialethischen Fragen in Europa zu erheben. Das geschieht auch durch Stellungnahmen zu aktuellen Problemen wie etwa der EU-Verfassung oder dem Karikaturenstreit. In der neuesten Studie geht es um die ethische Beurteilung des Einsatzes militärischer Mittel. Die GEKE hält darin fest, dass militärische Machtmittel weder einen ausreichenden und angemessenen Schutz für Frieden und Sicherheit bieten noch den Terrorismus überwinden können. Diese Einsicht bildet auch den Kern der Stellungnahme zum jüngsten Nahostkonflikt.

Sie ist auf dem Hintergrund zu lesen, dass die Kirche Jesu Christi aus geschichtlichen und theologischen Gründen mit Israel in Solidarität verbunden ist. So formulierte es die GEKE in ihrer Studie "Kirche und Israel" von 2001. Die evangelischen Kirchen unterstützen alle Bemühungen des Staates Israel und seiner Nachbarn, in gegenseitiger Achtung einen sicheren und dauerhaften Frieden in Gerechtigkeit zu finden und zu bewahren. Mit Waffengewalt ist das allerdings nicht zu erreichen. Umso wichtiger ist das stärkere Engagement der internationalen Gemeinschaft und besonders der europäischen Staaten für eine dauerhafte Konfliktlösung und eine Ausweitung der humanitären Hilfe.

Der Autor ist Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B.

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