Hoffnung und Sorge für Israel

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Was das neue Jahr in Nahost bringen wird.

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Was das neue Jahr in Nahost bringen wird.

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Zum Jahreswechsel lassen viele Menschen die zurückliegende Zeit Revue passieren und blicken mit Hoffnung, aber auch mit Sorge aufs neue Jahr. Für geschichtsbewusste Juden bringt 2017 eine Reihe von Jahrestagen, die sie mit Hoffnung und Sorge auf Israel blicken lassen.

1917 stellte der damalige britische Außenminister Arthur James Balfour erstmals eine "nationale Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina" in Aussicht. Die Balfour-Deklaration war ein Meilenstein auf dem Weg zu einem jüdischen Staat. 1947 beschlossen die Vereinten Nationen die Schaffung eines jüdischen und eines arabischen Staates sowie einen Sonderstatus für Jerusalem. Ein Jahr später wurde der Staat Israel gegründet und im Krieg gegen die arabischen Nachbarn verteidigt, an dessen Ende der Westteil Jerusalems zu Israel gehörte.

1967 eroberte Israel den Ostteil der Stadt, das Westjordanland und den Gazastreifen. Der Sechs-Tage-Krieg löste bei vielen Juden Angst vor der Auslöschung des jüdischen Staates aus, nach dem Sieg Israels dann nationalistische Erlösungsfantasien. 1977 wurde ein Rechtsruck deutlich, als die seit der Staatsgründung regierende links-säkulare Arbeitspartei durch den rechts-nationalen Likud abgelöst wurde. 1987 brach der Konflikt in der ersten palästinensischen Intifada wieder gewaltsam auf. 2007 wurde die Lage noch komplizierter, als die radikalislamische Hamas den Gazastreifen übernahm.

Im Streit um den Landstrich zwischen Mittelmeer und Jordan können wir in Europa uns wieder erkennen. Nach einem von Streit und Gewalt geprägten Jahr suchen viele Menschen Wege, ihre Sicherheit und Freiheit, ihre Lebensweise und Überzeugungen zu behaupten, ohne dass dies auf Kosten anderer geht, aber auch ohne sich den Bedrohungen zu beugen. 2017 wäre ein gutes Jahr für Fortschritte auf diesem Weg.

Der Autor ist Wissenschafter am Institut für Jüdische Theologie der Universität Potsdam.

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