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Muttergotteserscheinungen. Von Louis Lochet. Verlag Herder, Freiburg. 144 Seiten. Preis 6.80 DM.

Das gut übersetzte Büchlein will die Tatsache der Marienerscheinungen aus der Stellung der Mutter des Herrn im Heilsplan Gottes erklären, ihre Bedeutung für die Kirche unserer Tage sehen lehren und zeigen, was sie den Feinden Gottes sagen und den Kindern Gottes auftragen. Schade, daß nicht ein deutscher Autor das inhaltlich wertvolle Buch geschrieben hat; er hätte wahrscheinlicher weniger bildhaft und wortreich, aber dafür mit klarerer, greifbarerer und damit zwingenderer Logik geschrieben.

Maria, Mutter der Glaubenden. Von Eugen Walter. Verlag Herder, Freiburg. 148 Seiten. Preis 7.50 DM.

Nicht „ein Lebensbild im üblichen Sinn“, sondern im Anschluß an die Offenbarung wird — inhaltlich und sprachlich gleich hochstehend — das „Wesensbild“ Mariens „als Mutter der Glaubenden“ uns vorgestellt als heroisches Vorbild, wie wir im Glauben Gott finden, Seinem Anruf uns öffnen und Seiner Sendung entsprechen können.

Starb Maria, die Makellose? Von P. Tibor Gallus SJ. Deutsch bearbeitet von M. Neumani. Verlag Carinthia, Klagenfurt. 80 Seiten. Preis 15 S.

Während bis in die jüngste Zeit fast alle katholischen Theologen und auch das katholische Volk der Meinung waren, daß Maria wie Jesus gestorben sei, wird in dieser Schrift alles zusammengetragen, was für die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit sprechen könnte, daß die Gottesmutter, ohne zu sterben, mit Seele und Leib in den Himmel aufgenommen wurde. Die Dogmatiker werden dazu Stellung nehmen müssen. Für Priester und Laien lesenswert.

Das neue Mariendogma. Von Hermann Volk.

Verlag Regensberg, Münster. 136 Seiten. Preis 2.80 DM.

Dieses Büchlein, herausgewachsen aus 1950 ge- ■ haltenen Vorträgen, will das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel begründen und dessen Bedeutung beleuchten. Empfehlenswert wegen seiner wohltuenden Tiefe und Klarheit. Ein noch radikaleres Abgehen von der theologischen Fachsprache würde den Leserkreis sicher noch erweitern.

Die Erscheinungen Unserer Lieben Frau in Banneux. Von J. B. La ß. Marianischer Verlag, Innsbruck. 260 Seiten. Preis 56 S.

Die „nach authentischen Dokumenten“ gebrachte Schilderung der von Jänner bis März 1933 stattgefundenen Muttergotteserscheinungen im belgischen Ardennenort Banneux, die Entwicklung und Ausbreitung der Verehrung der „Jungfrau der Armen“ über Belgien und Europa hinaus, die bischöfliche Entscheidung über den übernatürlichen Charakter der Erscheinungen, die Gebetserhörungen und Bekehrungen sowie die Botschaft der Mutter Gottes „für alle Nationen“ sind der Inhalt dieses volkstümlichen, mit religiöser Wärme und kritischer Vorsicht geschriebenen Marienbuches. Ein empfehlenswertes Volksbuch.

Du bist voll der Gnade. Von Alois Müller. Walter-Verlag, Ölten. 96 Seiten. Preis 4.90 sfr.

„Eine kleine Marienlehre“ ist dieses Büchlein, das mit wohltuender Kürze, beherrschter Nüchternheit und denkscharfer Abgewogenheit alles Wesentliche bringt, was die Dogmatik über Maria und über ihre Stellung und Sendung im Gottesreich zu sagen hat, unter strengster Ausscheidung alles dessen, was die Legende oder die Volksfrömmigkeit aus Maria gemacht hat. In manchem Leser — Priester oder Laien — dürfte sich der Wunsch regen, dem Verfasser möge es bei einer Neuauflage noch besser gelingen, seinen. logisch und -theologisch klar .geformten Gedanken ein ebenso klares sprachliche Kleid zu geben.

Geschichte der indischen Philosophie. Von Erich Frauwallner. Band II. Otto-Müller-Verlag, Salzburg. 348 Seiten.

Trotz der Befürchtung des Verfassers, das Interesse für diesen II, Band könne nach der freundlichen Aufnahme des I. vielleicht „am geringsten“ sein, begrüßen wir diese Darstellung der naturphilosophischen Schulen, des Vaisesika- und Jaina-Systems sowie des Materialismus, weil diese Lehren doch verschiedentlich mit den im ersten Band behandelten Upanisaden und dem klassischen Samkhya-System zusammenhängen und vor allem das Bindeglied für die spätere indische Philosophie bilden. Man lernt eine Art des Philosophierens kennen, die auf indischem Boden etwas Seltenes darstellt, weil hier — mit einigen Ausnahmen — kein Erlösungsstreben, sondern rein spekulatives Denken die Triebfeder der Philosophie ist, wenn auch dieses Forschen manchmal nicht mehr von der lebendigen Anschauung der Dinge ausgeht und in diesem Sinne in ein „scholastisches“, das heißt kompliziert-luftiges Gedankengebäude entartet. Obwohl der Verfasser mit diesen thematischen Schwierigkeiten und, darüber hinaus, manchmal mit Materialbeschaffung (über die Jaina) zu kämpfen hatte, ist auch diese Behandlung — insbesondere der Kategorien-, Atom- und Eigenschaftslehre — ein Muster klarer und zusammenhängender Bearbeitung, für die ihm sowohl die Fachgelehrten wie auch weitere Leserkreise sehr dankbar sein werden. •

Das Neueste aus allen Wissensgebieten aus aller Welt. Von Roderich Menzel. Wilhelm-Andermann-Verlag, Wien. 144 Seiten mit 16 Kunstdrucktafeln. München-Wien 1957. Preis 56 S.

Man hat das 20. Jahrhundert nicht zu Unrecht das Zeitalter der Naturwissenschaft und Technik genannt. Denn die Erkenntnisse und Erfindungen in den einzelnen Fachgebieten überstürzen sich geradezu, so daß es selbst dem zuständigen Fachmann schwerfällt — vom Laien gar nicht zu reden —■ sich über den jeweiligen Stand der Forschung auf dem laufenden zu halten. Das vorliegende Buch „Das Neueste aus allen Wissensgebieten aus aller Welt“ möchte dem allgemeinen Interesse auch weitester Kreise der durchschnittlich Gebildeten an Naturwissenschaft und Technik entgegenkommen und über die neuesten Errungenschaften allgemeinverständlich berichten. Aber gerade diese Zielsetzung birgt auch eine nicht geringe Gefahr in sich, nämlich die einer allzu weitgehenden Vereinfachung und oberflächlichen und zu großzügigen Berichterstattung, ganz abgesehen davon, daß es ein von vornherein fragwürdiges Unternehmen sein muß, wenn ein einzelner Autor über ein so weites Fachgebiet, das außer Physik, Chemie und Technik auch die Biologie umfaßt, referiert. So scheint es denn nicht nur ein Druckfehler zu sein, wenn auf Seite 107 das krebserregende Benzpyren fünfmal als Benzypren angeführt wird. Die beigefügten Photos sind hingegen gut ausgewählt und ebenso gut reproduziert.

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