jesusmotiv.jpg - © Foto: iStock, LightFieldStudios und FilippoBacci (Fotomontage von Florian Zwickl)

Jesu Worte, ins Heute übersetzt

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„Jesus würde heute sagen“: Biblische Texte stammen aus einer fernen Zeit, aus für heute fremden Verhältnissen. Ein Buch als Experiment, die Jesus-Botschaft freizulegen.

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„Jesus würde heute sagen“: Biblische Texte stammen aus einer fernen Zeit, aus für heute fremden Verhältnissen. Ein Buch als Experiment, die Jesus-Botschaft freizulegen.

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Die Bibel ist in ihrer Gesamtheit unzweifelhaft ein ganz großes literarisches Werk, das nicht umsonst zur Weltliteratur zählt. Es ist sehr komplex geworden, die für unsere Zeit existenziell bedeutenden Aussagen aus der Bibel he­rauszulesen. Es müssen die gesellschaftlichen, politischen Umstände der Zeit Jesu verstanden werden. Die Einflüsse der Messias­erwartungen in der Zeit der Besatzung durch die Römer, die Spannungen innerhalb des Judentums und das Menschenbild der damaligen Zeit müssen erklärt werden. Die Erzählformen Mythen, Gleichnisse, Parabeln oder Wundererzählungen, die Rückbeziehungen auf das Erste Testament, die Einflüsse der anderen orientalischen Religionen, der griechischen Philosophie und der frühen christlichen Gemeinden bedürfen ebenso komplizierter Erklärungen.

Durch die unterschiedlichen Zielgruppen der biblischen Autoren, die Fokussierung auf die Situation und die Probleme der „jungen Kirche“ sowie die Kanonisierung des Zweiten Testaments wird ein weiterer Interpretationsschritt notwendig, um die Texte überhaupt verstehen zu können.

Seit der Niederschrift des Zweiten Testaments gibt es jedoch eine Vielzahl von vergleichbaren, ebenso lebensrelevanten Erkenntnissen, die zu Jesu Zeit noch nicht bekannt waren. Seien es die der Naturwissenschaften, der Medizin, der Psychologie, der Philosophie, der Soziologie und alle Querverbindungen innerhalb dieser Disziplinen. Aber auch verschiedene Erkenntnisse aus anderen Religionen.

Einladung zum Weiterschreiben

Die Bibel will nicht informieren, sondern verändern. Das alles hat mich veranlasst, aus den vier Evangelien eines zu machen. Ich wage das Experiment, die vier Evangelien nicht zu kommentieren, sondern mit eigenen Worten die Botschaft ­Jesu in die Gegenwart zu sprechen. Zusammen mit den Erkenntnissen der heutigen Zeit ist so ein „Buch fürs Leben“ mit den existenziell wichtigen Aussagen Jesu entstanden. Der Inhalt orientiert sich am Leben:

Meine Menschwerdung. Wer bin ich?
Meine Welt. Wo gehöre ich hin?
Mein Leben. Was kann ich tun?
Mein Ende. Neues Leben?

Die „Aufforderung“ des zweiten Untertitels, „Eine Einladung zum Weiterschreiben“, soll einen Prozess in Gang setzen, einerseits immer wieder neue Erkenntnisse einfließen zu lassen und andererseits auch neue Zielgruppen anzusprechen. Ich plädiere dazu für Offenheit, Mut, Experimentierwillen und Einfallsreichtum, aber auch für ein ehrliches Eingestehen von Fehlern. Die Bibel ist niemals zu Ende geschrieben.

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