juden und muslime - © picturedesk.com / dpa / Monika Skolimowska

Jüdisch-muslimischer Dialog: Unbeackertes Terrain

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Walter Homolka und Mouhanad Khorchide versuchen im Band „Umdenken!“ den Brückenschlag zwischen heutigem Judentum und anschlussfähigem Islam. Ein FURCHE-Buch.

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Walter Homolka und Mouhanad Khorchide versuchen im Band „Umdenken!“ den Brückenschlag zwischen heutigem Judentum und anschlussfähigem Islam. Ein FURCHE-Buch.

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Der Dialog zwischen den monotheistischen Weltreligionen wird zum überwiegenden Teil mit den Christinnen und Christen geführt, also als christlich-jüdisches bzw. christlich-muslimisches Gespräch. Der Dia­log zwischen dem Islam und dem Judentum hingegen scheint noch ein weitgehend unbeackertes Terrain. Das hat verschiedene Gründe, die nicht nur, aber doch zu einem Gutteil in den politischen Verwerfungen zwischen dem Staat Israel und der arabischen/islamischen Welt begründet liegt.

Daneben gibt es in der Diaspora - nicht zuletzt in Europa - durchaus gemeinsame Anliegen von Judentum und Islam – etwa Schächten oder bei anderen religionsgesetzlichen Fragen. Von einem „Dialog der Religionen“ kann hier dauerhaft aber noch keine Rede sein.

Die Neuerscheinung „Umdenken! Wie Islam und Judentum unsere Gesellschaft besser machen“ stößt in diese Lücke vor und versucht sie zu schließen – oder jedenfalls einen Anfang dafür zu machen. Das Buch der beiden Theologen kann durchaus als „FURCHE-Buch“ verstanden werden, kennen sich die beiden Autoren ja über die Tätigkeit für diese Zeitung. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Uni Münster, ist bis heute Kolumnist, Walter Homolka, Professur für Jüdische Religionsphilosophie der Neuzeit an der School of Jewish Theology der Uni Potsdam sowie Rektor des Abraham-Geiger-Kollegs, der ersten Rabbiner-Ausbildungsstätte in Deutschland nach der Schoa, schrieb zehn Jahre lang vierzehntäglich für die FURCHE.

Unterschiedliche Ausgangspunkte

Der Band zeichnet sich auf den ersten Blick durch die Heterogenität seiner Zugänge aus, man erkennt bald, dass beide Autoren von unterschiedlichen Ausgangspunkten her argumentieren, was zum einen die Beurteilung erschwert, ob das Anliegen beider denn auch wirklich ein gemeinsames ist. Zum anderen sind die jeweiligen Anfangspunkte einfach zu verschieden, als dass sie sich in einem nicht allzu umfangreichen Band wirklich harmonisieren ließen.

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