
Jüdische Philosophie : Es begann mit dem geistigen Wiederaufbau
Jüdische Philosophen trugen im 20. Jahrhundert – und auch heute in der globalen Welt – wesentlich zur Verbreitung des kritischen Denkens bei.
Jüdische Philosophen trugen im 20. Jahrhundert – und auch heute in der globalen Welt – wesentlich zur Verbreitung des kritischen Denkens bei.
Die jüdische Philosophie entwickelte eine besondere geistige und moralische Dynamik, schon in der Zeit der Antike, des Mittelalters, der frühen Neuzeit und vor allem in der Gegenwart. Die jüdischen Denker mussten besonders sensibel sein für die Leitideen und die sozialen Bedürfnisse ihrer Zeitgenossen, von denen sie abhingen. Sie brachten von ihrer Religion eine starke soziale Sensibilität mit, die sie im 20. Jahrhundert voll entfalten konnten.
Damit wurden sie zu Anregern großer philosophischer Schulen, und nach den beiden Weltkriegen zu den Vordenkern des geistigen und moralischen „Wiederaufbaus“ in Europa. Denn der Abbau der kritischen Vernunft und der herkömmlichen Moral hatte mit den Aufrufen zum großen Krieg von 1914 begonnen. Die jüdischen Überlebenden des Holocaust waren seelisch tief verletzt, sie hatten ihre Familien in den Todeslagern verloren. Sie litten ein Leben lang unter dem „Tumor der Erinnerung“, und sie fragten sich unisono: Wie war das möglich?
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