Jung, muslimisch - europäisch?

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Soziale Spannungen und sicherheitspolitische Ängste in Zusammenhang mit der muslimischen Bevölkerung sind europaweit führende innenpolitische Themen.

Wie leben und denken die Musliminnen und Muslime Europas? Wie definieren sie ihre innere Geografie im Spannungsfeld von Tradition, Religion und Moderne? Die junge muslimische Generation in Europa - was wissen wir über sie? Fühlen sie sich von den Extremisten und Selbstmordattentätern nicht genauso bedroht wie wir? Die jungen Muslime sind Hoffnungsträger für eine neue europäisch-muslimische Zivilgesellschaft. Offensichtlich ist, dass die jungen Muslime in Europa unter unglaublichem Druck stehen. Sie sind gefangen zwischen westlichem Individualismus und islamischer Tradition und leben häufig in einem Identitätsvakuum. Muslimische Frauen sind im Fokus der Aufmerksamkeit, ob in Kopftuch, Schleier oder Minirock. Die männlichen muslimischen Jugendlichen werden oft mit Skepsis und Unbehagen betrachtet, als explosives Potenzial gesehen. Das kann zu Rückzug und Abkapselung führen, bis zum Abdriften zu radikalen Online-Opportunisten. Das Gefühl, in der Gesellschaft nicht Fuß fassen zu können, nicht angehört zu werden, ist oft treibende Kraft, sich zurückzuziehen und im extremen Fall in eine Parallelgesellschaft abzugleiten.

Wenn die jungen Muslime nicht ihren eigenen Platz in der Gesellschaft finden und auf dieser Suche entsprechend unterstützt werden, sind sie anfällig für die Propaganda fundamentalistischer Gruppen. Ein analytischer Blick hinter die Kulissen, um die Sehnsüchte, Wünsche und Rückschläge der jungen muslimischen Generation aufzuspüren, ist von doppeltem Nutzen: zwischenmenschlich und sicherheitsstrategisch.

Die Autorin ist Gründerin und Vorsitzende des Netzwerks "Frauen ohne Grenzen".

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