K. Schuberts Summe - C. Thomas Lesarten

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Kurt Schubert, Doyen der Judaistik nicht nur in Österreich, legt kurz nach seinem 80. Geburtstag mit dem Band "Christentum und Judentum im Wandel der Zeiten" die "Summe" lebenslanger Beschäftigung mit dem Verhältnis der beiden geschwisterlichen Religionen vor.

Das Buch, das einige Vorkenntnisse voraussetzt, spannt in faszinierend nachvollziehbarer Weise den Bogen von den Spannungen zwischen Heiden und Juden in vorchristlicher Zeit (mit erstaunlichen Ähnlichkeiten zu antijüdischen Stereotypen moderner Ausprägung), über die Trennung zwischen Kirche und Synagoge (unter durchaus wechselseitiger Polemik) in den ersten christlichen Jahrhunderten, bis zu Begegnung und Feindschaft zwischen "christlichem" Abendland und Judentum. Schubert spannt den Bogen weiter über Aufklärung und jüdische Emanzipation bis zum Rassenhass und zur Schoa, um dann den christlich-jüdischen Dialog als Antwort auf die Herausforderung des Nationalsozialismus zu beschwören.

Bereits zu Jahresende 2002 ist zum 70-er des Luzerner Judaisten Clemens Thoma, eines Schülers von Kurt Schubert, der Band "Lesarten des jüdisch-christlichen Dialogs" erschienen, eine aktuelle Sammlung prominenter Beiträge zum Thema, darunter von Furche-Gesprächspartner John T. Pawlikowski, dem Basler Bischof Kurt Koch und dem jüdischen Religionswissenschafter R. J. Zwi Werblowsky/Jerusalem. ofri

CHRISTENTUM UND JUDENTUM IM WANDEL DER ZEITEN Von Kurt Schubert, Böhlau Verlag, Wien 2003 232 Seiten, geb., e 35,-

LESArten des jüdisch-christlichen Dialogs Festschrift zum 70. Geburtstag von Clemens Thoma Hg. von Silvia Käppeli, Peter Lang Verlag, Bern 2002, 370 Seiten, geb., e 63,10

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