
Katholisches Amt ist biblisch!
Der Neutestamentler Martin Ebner bezeichnet in seinem Buch „Braucht die katholische Kirche Priester?“ den Priesterstand als „vehementen Bruch“ mit biblischen Leitlinien. Eine Erwiderung.
Der Neutestamentler Martin Ebner bezeichnet in seinem Buch „Braucht die katholische Kirche Priester?“ den Priesterstand als „vehementen Bruch“ mit biblischen Leitlinien. Eine Erwiderung.
„Braucht die katholische Kirche Priester?“ Diese Frage stellt der früher in Münster und Bonn lehrende Neutestamentler Martin Ebner. Seine Antwort: „Der Priesterstand ist ein Implantat ins Christentum und bedeutet einen vehementen Bruch mit den neutestamentlichen Leitlinien.“ In seiner Argumentation zeigt er zunächst sachgemäß auf, dass es kein Amt im Neuen Testament (NT) gibt, das als Fortführung des jüdisch-kultischen Tempelpriestertums gedacht ist. Es gibt keine Priester, die durch Opfer die Menschen entsühnen, es gibt keine Gnadenvermittler, von deren Tätigkeit die Getauften in ihrer Beziehung zu Gott abhängig sind. Erst an der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert werden kirchliche Leitungsdienste wiederum in eine Linie mit dem alttestamentlichen Kultpersonal gestellt. Dass neutestamentliche Amtstheologie sich nicht vom Priesterbegriff des Tempelkultes herleitet, ist schon durch die verwendete Begrifflichkeit klar: im NT werden kirchliche Funktionen niemals mit dem Begriff Hiereus (= griech. Priester) bezeichnet. Das ist mittlerweile eine in der wissenschaftlichen Literatur unwidersprochene Binsenweisheit. Solche Priester gibt es tatsächlich im NT in christlichen Gemeinden nicht.
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