Kirche in Deutschland

Werbung
Werbung
Werbung

Die Wahl eines Deutschen zum Papst wird Auswirkungen auf die katholische Kirche in Deutschland haben. Doch dass jetzt der Glaube stärker wird, die Kirchen sich füllen und die Priesterzahlen deutlich steigen werden, ist sehr unwahrscheinlich. Der neue Papst ist keine Projektionsfläche für ein Land, das zur Hälfte protestantisch ist. Hinter Benedikt XVI. kann sich die deutsche Nation nicht so scharen wie die polnische hinter Johannes Paul II. Ein wichtiger Test für den neuen Pontifex wird der Weltjugendtag in seinem Heimatland im August. Und als einer der ersten weltweit muss der Augsburger Bischofsstuhl neu besetzt werden: Auch daran wird sich manches ablesen lassen.

Spannend wird jetzt besonders die Frage, welche Auswirkungen die Wahl Ratzingers zum Papst auf die Deutsche Bischofskonferenz hat. Der Bischof von Münster, Reinhard Lettmann, jedenfalls fürchtet nicht, dass Benedikt XVI. eine Art "Über-Vorsitzenden" spielen könnte; ihm geht - wie offenbar auch einigen anderen Bischöfen - die Rolle, die der derzeitige Vorsitzende, Kardinal Lehmann, in der Wahrnehmung der deutschen Öffentlichkeit spielt, eher zu weit. Der dbk-Vorsitzende sei keine Art "Bundespräsident" der Kirche, so Lettmann. Offen ist, ob der momentane Vorsitzende Karl Lehmann angesichts der aktuellen Entwicklung im Herbst noch einmal zur Wiederwahl antritt. GF

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung