Kirchenstatistik 2023: Erneut weniger Katholiken in Österreich
Die Gesamtzahl der Katholiken in Österreich liegt aktuell bei 4,64 Millionen, das entspricht einem Rückgang von rund 1,9 Prozent. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag. Neu ist, dass Kirchenmitglieder bis zu 50 Prozent ihres Beitrags zweckwidmen können.
Die Gesamtzahl der Katholiken in Österreich liegt aktuell bei 4,64 Millionen, das entspricht einem Rückgang von rund 1,9 Prozent. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag. Neu ist, dass Kirchenmitglieder bis zu 50 Prozent ihres Beitrags zweckwidmen können.
Die Gesamtzahl der Katholikinnen und Katholiken ist in Österreich erneut kleiner geworden. Das geht aus der Kirchenstatistik für das Jahr 2023 hervor, die die Österreichische Bischofskonferenz am 18. September veröffentlicht hat. Demnach gab es mit Stichtag 31. Dezember 2023 genau 4.638.842 Millionen Katholikinnen und Katholiken in Österreich - 2022 waren es laut amtlicher Statistik 4.733.085 Millionen. Das entspricht einem Rückgang von rund 1,9 Prozent. 2023 traten insgesamt 85.163 Personen aus der katholischen Kirche aus. Damit ist die Zahl der Kirchenaustritte gegenüber 2022 zurückgegangen, als 90.975 Personen die Katholische Kirche verließen. Maßgebliche Faktoren für den Rückgang der Katholikenzahl sind jedoch nicht nur das Verhältnis von Austritten zu Kircheneintritten, sondern vor allem auch von Taufen zu Sterbefällen und von Zuzügen zu Wegzügen, so die Bischofskonferenz.
Als Gründe für die Kirchenaustritte gibt die katholische Kirche vor allem die Distanz vieler Menschen zur Kirche an, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden sei. Laut Angaben aus den Diözesen sei dieser Trend im letzten Jahr durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage noch verstärkt worden.
Die Zahl der Taufen lag 2023 bei 39.488. Das ist ein Rückgang gegenüber 2022 (45.706). 2021 waren es 45.541, 2020 waren es coronabedingt nur 32.521.Die im letzten Jahr zurückgegangene Zahl bei den Taufen hänge auch mit dem Rückgang der Geburtenzahl in Österreich zusammen. Laut Statistik Austria wurden 2023 mit 77.605 Kindern um 6,1 Prozent weniger geboren als 2022.
Relativ stabil geblieben ist 2023 die Zahl der Gottesdienstbesucher. An den beiden Zählsonntagen wurden 321.821 bzw. 347.891 Gottesdienstteilnehmer gezählt. 2022 waren es 309.000 bzw. 366.000. Das ist auch deutlich mehr als 2021 und 2020. Die beiden Jahre gelten coronabedingt jedoch als Ausnahmejahre.
Die Zahl der kirchlichen Begräbnisse betrug 2023 50.900. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2022 (54.525). Das dürfte auch mit dem allgemeinen Rückgang der Sterbefälle in Österreich um 4,9 Prozent von 2022 auf 2023 (laut Statistik Austria) zusammenhängen.
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