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Konzilthemen

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KIRCHE IN GEGENSÄTZEN. Von Erich Przywara SJ. Patmos-Verlag, Düsseldorf, 1962. 56 Seiten. Preis 4.80 DM.

ökumenische Konzilien bringSn in der Kirchengeschichte gleichsam wie eine Frucht den Reifungsprozeß einer vor-konziüaren Zeit zum Absi^hluß, So fand ,die Frage zwischen Juden-Christentum und Heiden-Christentum im sogenannten Apo-stelkonzil Jin Jerusalem ihre Losung; so wurde das Konzil von Trient zur Bestimmung des Verhältnisses zwischen Kirche des Wortes und Kirche des Sakraments, so brachte das Erste Vatikanische Konzil die Lösung der Frage zwischen rationalem und übernatürlich-hierarchischem Christentum. Dies legt Przywara schon im Vorwort überzeugend dar; und er sieht die Zeit vor dem nunmehr begonnenen Zweiten Vatikanischen Konzil als die Zeit der Kirche in Gegensätzen, des Kampfes zwischen Modernismus und Integralismus, zwischen Organismus und Organisation, Wort und Sakrament, Innerzeitlichem und Überzeitlichem.

Jedem dieser Probleme widmet der Verfasser ein Kapitel. Seine Ausführungen enthalten keine Reformvorschläge, sondern sind eine Diagnose der vorkonziliaren Zeit, wobei sie aber gleichzeitig die innerste Problematik fast aller Konzilthemen enthüllen. Przywara, von dem mit Recht gesagt wird, er habe fast ein halbes Jahrhunderts hindurch die Vorgänge der Gegenwart geistig durchdrungen und theologisch durch eigene Impulse gefördert, legt in dieser Schrift, trotz ihres schmalen Ümfanges. einen gewichtigen Beitrag zur Konzilliteratur vor.

KIRCHE, KLERUS UND LAIEN. Unter-che/dun^njjnd; Beziehung. y^MjSft,

Hee.f- Är1ader- Wien-.lül ten. Preis 84 S. Zi___“j ,,

Katholiken vieler Länder erhoffen sich vom Zweiten Vatikanischen Konzil unter anderem auch eine profilierte Stellungnahme zu Fragen des Laienapostolats. Innerhalb der umfangreichen Literatur, die zu diesem Problemkreis gerade in jüngster Zeit erschienen ist, zeichnet sich das vorliegende Werk durch Heranziehung eines großen Quellenmaterials, durch eine übersichtliche Darstellungsweise und saubere Beweisführung aus. Zur Problematik selbst, die wohl richtig herausgestellt wird, nimmt der Verfasser eher in konventioneller Weise Stellung, da er schreibt: „Eine soziologische Tatsache ist es, daß man das Empfinden hat, in der Kirche bestünden zwei Gruppen: Klerus und Laien. Darum meint man, nicht nur die Kleriker dürften in der Kirche etwas zu reden haben, sondern auch die Laien als die andere Gruppe müßten ihre Vertreter stellen, von beratenden Laienkörperschaften in der Pfarre angefangen bis zur Teilnahme von Laien an Diözesansynoden und am ökumenischen Konzil. Solche Ideen haben nur im beschränkten Rahmen akzidenteller Unterschiede ihre Berechtigung, insofern Laien auf Grund ihres Standes de facto mancherlei Erfahrungen haben, die den Priestern oft fehlen, und darum wertvolle Ratschläge geben können. Grundsätzlich und im wesentlichen besteht aber keinerlei Notwendigkeit zu einer besonderen Vertretung der Laienschaft in der Kirche, denn die Kirche ist nicht eine Föderation zweier Gruppen, sondern eine Gemeinschaft mit einer Vertretung, die denen zukommt, die an Stelle des Hauptes der Gemeinschaft, das Christus ist, stehen“ (Seite 157). „Das Wesen der Unterscheidung und Beziehung zwischen Klerikern und Laien besteht in der Kirchengewalt. Durch sie wird ihr Träger, der Kleriker, zum Stellvertreter Christi, des Hauptes, und steht so den Gliedern des Leibes Christi gegenüber ...“ (Seite 155).

HIRTENHUND GOTTES. Von Elisabeth M a r n e g g. Verlag Herold, Wien-München, 1962. 168 Seiten. Preis 48 S.

Ganz anders als in der bisher üblichen Art wird in diesem Werk zur Frage des Laien in der Kirche Stellung genommen. Der Laie wird als Hirtenhund Gottes verstanden, der den Hirten (Priester) unterstützt. Der Hirte allein reicht ja nicht aus, um für die Herde zu sorgen. Das Anliegen der Autorin ist es, nicht zu theoretisieren oder um Kompetenzen zu feilschen, sondern den Laien zuzurufen: „Tut etwas.“ Die Möglichkeiten, in den verschiedensten Situationen etwas „Apostolisches“ zu tun, werden hier plastisch aufgezeigt.

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