Kapitel der Schwestern der Hl. Klara 2019 - © Foto: Ölz

Kunst und Kontemplation

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Das Projekt Klara-Edition, das die Vorarlberger Klaraschwestern unterstützt, wurde mit dem Preis der Orden 2020 ausgezeichnet. Ein Versuch, Kunst und Glaube in Berührung zu bringen.

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Das Projekt Klara-Edition, das die Vorarlberger Klaraschwestern unterstützt, wurde mit dem Preis der Orden 2020 ausgezeichnet. Ein Versuch, Kunst und Glaube in Berührung zu bringen.

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Die Klaraschwestern sind ein junger Orden, der aus der Landschaft der Vorarlberger Klöster nicht mehr wegzudenken ist. Die Klara-Edition, die kürzlich mit dem Preis der österreichischen Orden ausgezeichnet wurde, ist ein Projekt, das höchstes Lob verdient. Kunstinteressierte finden zu Klosterräumen und umgekehrt wird auch ein Schuh daraus: Kirchliche Menschen erwerben zeitgenössische Kunst und unterstützen damit die Schwestern genauso wie die beteiligten Künstler.

1983 beginnen einige Frauen im Kloster Gauenstein bei Schruns auf Einladung des damaligen Diözesanbischofs Bruno Wechner ihr klösterliches Leben im Geist der Hl. Klara. Heute gehören dem Orden insgesamt 17 Schwestern inklusive einer Novizin an, im August kommt eine neue Postulantin dazu. Die Spiritualität der Klaraschwestern prägt einerseits ein tief kontemplatives Gebetsleben und andererseits eine große Offenheit für alle Menschen, besonders die „Brüder und Schwestern von der Straße“. In der Franziskusstube bekommt jede und jeder der Tageszeit entsprechend eine herzhafte Jause oder einen guten Kaffee.

Finanzierung der Klaraschwestern

Der Freundeskreis der Klaraschwestern besteht aus 1200 unterstützenden Mitgliedern. Der ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Bregenzer Stadtrat, Kurt Mathis, stellt jedes Jahr die Summe von 80.000 Euro auf, um im Budget mindestens eine schwarze Null zu schreiben. Die Ideen gehen den Freunden der Schwestern nicht aus: Sei es nun das große Klostermärktle, das jährliche Konzert zur Bregenzer Festspielzeit, die Einspielung einer CD oder eben die Klara-Edition, die nun ausgezeichnet wurde. Zu dieser Kunstaktion kam es durch einen zunächst kritischen Kontakt zum renommierten Vorarlberger Künstler Marbod Fritsch.

Das kam so: Kurt Mathis organisierte vor sechs Jahren eine große Kunstauktion und erbat dafür von Bekannten und Künstlern Werke, die sie einer Versteigerung zugunsten der Klaraschwestern zur Verfügung stellen sollten. So wurde Kurt Mathis auch bei Marbod Fritsch vorstellig. Marbod Fritsch fand es unfair, dass arme Klosterschwestern bei ebenfalls armen Künstlern um eine Gabe bitten. Darüber hinaus verringere so eine Auktion den „Marktwert“ der Künstler. Kurt Mathis, der Marbod Fritsch sehr gut kennt, provozierte den Künstler mit der Frage, ob er denn etwas Besseres wüsste.

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