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Wie aus gut unterrichteten Vatikan!- sehen Kreisen bekannt wird, wird sich die Zentraikommission zur Vorbereitung des Vatikanischen Konzils auf ihrer zweiten Sitzung Mitte November in Rom auch mit der Frage der Einladung nicht- katholischer Beobachter zum 2. Vatikanischen Konzil beschäftigen. Während die Tatsache der Einladung als sicher gilt, herrscht über die Form und den Empfängerkreis einer solchen Einladung noch keine Klarheit. Die Verschiedenheit der Organisation der nichtkatho- lischen Kirchen und der Mangel des hierarchischen Aufbaues werden die Kommission wahrscheinlich dazu veranlassen, die Form von Fall zu Fall zu entscheiden, wobei bei Kirchen mit hierarchischem Aufbau die Einladung an die offizielle Kirchenfeitüng gehen könnte, während sonst bestimmte kirchliche Würdenträger persönlich eingeladen würden.

„Kritik an der Kirche oder Kraft der Erneuerung?” war das Thema eines Vortrages, den der stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD, Bischof D. Hanns Lilje (Hannover), anläßlich des Reformationsfestes in der Wiener lutherischen Stadtkirche hielt. Die evangelische Kirche ist, wenn man an Luthers Thesenanschlag denkt, aus der Kritik geboren, und sie lebt in der ständigen Bereitschaft, ihr äußeres Erscheinungsbild immer wieder der Kritik des Wortes Gottes zu unterstellen. Diese Bereitschaft, sich kritisch prüfen zu lassen, sei dabei nicht nur notwendig im Bezug auf die Wandlungen unserer Zeit.

Die große Gebetswoche in Wien für den Erfolg des Ökumenischen Konzils und für die Vereinigung der Kirche wurde Samstag abend mit einem von Erzbischof Kardinal Dr. Franz König zelebrierten Gottesdienst in der Kirche der ukrainisch-katholischen Zentralpfarre eröffnet. Sonntag vormittag wurde ein Hochamt für die Ukrainer in der Barbarakirche zelebriert, am Nachmittag ein Gottesdienst von: den Litauern und am Abend von den Armeniern gefeiert, wobei der Chor des Knabenseminars der Mėchitaristen in Wien, der Priesterzöglinge des armenischen Ordens, sang. Nach einem Gottesdienst der Kroaten am Montag werden die ganze Woche über heilige Messen für die Anliegen des Konzils und der Wiedervereinigung jeweils um 19 Uhr in der Barbarakirche zelebriert, und zwar am Dienstag von den Polen, am Mittwoch von den Ungarn, am Donnerstag von den Russen, am Freitag von den Rumänen und am Samstag von den Tschechen. Abschließender Höhepunkt der Gebetswoche ist Sonntag, den 12. November, das von Erzbischof Bukatko aus Belgrad um To Uhr im Stephansdom zelebrierte Pontifikalamt nach ukrainisch-katholischem Ritus, bei dem Dompfarrer Prälat Dorr die Festpredigt hält.

Landesbischof D. Noth hat auf der in Dresden tagenden Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens die Bitte an alle Gemeinden ausgesprochen, weiter nach Wegen zu suchen, um die Getauften, die sich von der Kirche gelöst haben, wieder zurückzugewinnen. Der Besuchsdienst in den Gemeinden habe heute eine besondere Bedeutung gewonnen, betonte der Bischof. Es gehe darum, Angefochtenes zu stärken, Entfremdeten nachzugehen, Fragenden und Zweifelnden von der christlichen Botschaft her Antwort zu geben.

Mit Dekret vom 20.. Oktober hat der Heilige Vater Papst Johannes XXIII. den Kanzleidirektor im Sekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz und Präsident des Wiener Erzbischöflichen Metropolitan- und Diözesangerichtes, Doktor Alfred Kosteleck y, zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt. Die Ernennungsurkunde wurde Dr. Kostelecky Samstag von Kardinal König mit Worten der herzlichen Anerkennung seiner Verdienste überreicht.

In sechs Vorträgen, die soeben begonnen haben, konfrontiert die Katholische Männerbewegung Wiens den Mann mit der Situation unserer Zeit. Nach dem einleitenden Vortrag von Prof. Hansemann sprechen am 10. November P. Rie- ner SJ über den Mann im Berufsleben, am 14. November Minister Dr. Drimmel über den Mann im öffentlichen Leben, am 17. November Minister a. D. Kolb über die Rechtsordnung, am 21. November Dr. Lehne über die Familie und am 24. November Dr. Kriegl über den Mann im kirchlichen Raum. Alle Vorträge Wien VI, Gumpendorfer Straße 39, um 19 Uhr.

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