Liebe Leserinnen und Leser,

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Unsere Bitte um eine Spende in der Ausgabe vom 3. Dezember ist für eine Zeitung etwas Ungewöhnliches. Schließlich haben wir damit zugegeben, dass uns die Wirtschaftskrise zu schaffen macht. Das tun Zeitungen für gewöhnlich nicht.

Wir konnten deswegen so offen über unsere Probleme reden, weil unsere Geldsorgen nicht selbst verschuldet waren. Die Qualität der Furche stimmt, wenn man davon absieht, dass jede Zeitung noch besser werden kann. Die Tatsache, dass wir mehr Leserinnen und Leser haben als je zuvor, spricht jedenfalls für die Redaktion und den Chefredakteur. Wir waren auch schon immer dazu angehalten, keinen Cent – in früheren Jahren keinen Schilling – zu viel auszugeben. Daher sind wir so schlank aufgestellt, dass wir nichts mehr einsparen können. Es ist kein „Speck“ mehr da! Schließlich hat die Furche in den letzten Jahren schwarze Zahlen geschrieben, das kam nicht von ungefähr. Wir haben immer sparsam wirtschaften müssen und werden dies auch in Zukunft tun.

Im vergangenen Jahr aber hat das für uns ganz selbstverständliche Sparen für schwarze Zahlen nicht gereicht. Wir haben unsere Leserinnen und Leser um einen Solidarbeitrag gebeten, um den unabhängigen Qualitätsjournalismus, dem sich die Furche verpflichtet fühlt, auch in Zukunft garantieren zu können. Denn eines ist sicher: Wer einen unabhängigen Journalismus bieten will, muss selbst über eine solide finanzielle Basis verfügen.

Viele unserer Leserinnen und Leser haben das verstanden und einen Beitrag geleistet. Ich möchte jeder und jedem Einzelnen dafür von Herzen danken. Mein Dank gilt aber auch den vielen ermutigenden Mails und Anrufen, die uns in den letzten Tagen des vergangenen Jahres erreicht haben. Ihre Zustimmung, Ihre Wertschätzung, das Gefühl, Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, wirklich wichtig zu sein, sind die beste Motivation, unsere Arbeit für Sie und den Journalismus, an den wir glauben, im nächsten Jahr mit unverminderter Energie fortzuführen. Nicht zuletzt haben Sie uns mit Ihrer Unterstützung auch den Rücken im Konzern gestärkt. Wir sind zwar innerhalb der großen Styria-Gruppe nur ein sehr kleines und finanziell unbedeutendes Rädchen, aber offensichtlich eine Zeitung, die von ihren Leserinnen und Lesern so geschätzt wird, dass sie auch durch Krisenzeiten „getragen“ wird.

Einige von Ihnen haben gefragt, ob mein Spendenaufruf die Ouvertüre zur Einstellung der Furche wäre. Ganz und gar nicht! Diese Sorge ist unbegründet. Aber es ist gut, sich auch einmal bewusst zu werden, dass eine Zeitung wie die Furche keine Selbstverständlichkeit ist. Dr. Pirker, der Vorstandsvorsitzende der Styria Media Group AG, hat in einem persönlichen Gespräch einmal gesagt: „Bei der Furche werdet ihr immer rudern müssen, ihr werdet nie segeln können.“ Diese Erfahrung kann ich nur bestätigen. Wir sind aber in den letzten Jahren ein gutes Team im Ruderboot geworden, und wenn einige von Ihnen mit uns rudern oder uns zumindest anfeuern, werden wir auch als kleines Ruderboot neben den großen Segelschiffen und Ozeantankern unseren Weg finden. In diesem Sinne sind wir mit dieser Ausgabe aufgebrochen– zu neuen Ufern!

* Gerda Schaffelhofer

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