FPÖ-Fans bei Wahlkampfveranstaltung - © Foto: Getty Images / Michael Gruber

Lobpreis ohne Religion

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Selbst wenn die Mitgliedschaft zu den Kirchen in Österreich und Europa zunehmend schwindet, bleibt die Macht ihrer Assoziationsketten und religiöser Motive über Generationen aufrecht. Wie soll man also reagieren, wenn populistische Gruppen plötzlich „das“ Christentum für ihre wenig spirituellen Ziele entdecken und argumentativ einsetzen? Eine Analyse.

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Selbst wenn die Mitgliedschaft zu den Kirchen in Österreich und Europa zunehmend schwindet, bleibt die Macht ihrer Assoziationsketten und religiöser Motive über Generationen aufrecht. Wie soll man also reagieren, wenn populistische Gruppen plötzlich „das“ Christentum für ihre wenig spirituellen Ziele entdecken und argumentativ einsetzen? Eine Analyse.

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Erneut geht ein altbekanntes Gespenst in der europäischen Politik um – das Gespenst der Religion. Eigentlich hatten sich sowohl Staaten, Regierungen und Parteien als auch große Teile der gesellschaftlichen Öffentlichkeit schon lange von diesem „Dämon aus der alten Welt“ - frei nach J.R.R. Tolkien - lossagen wollen. Doch erhält man gegenwärtig in zahlreichen Situationen das Gefühl, dass sich dieser mitunter schon längst Totgesagte beständig den Schritt zurück in das Bewusstsein der säkular verfassten Weltordnungen verschafft.

Nicht nur in Europa, sondern weltweit lösen religionspolitische Konflikte, Machtstrategien und Politstile nicht nur Stirnrunzeln, Befremden, sondern auch Beifall und Zustimmung aus. Die Lage scheint surreal: Ob in der größten jemals ausgeführten demokratischen Wahl in Indien, im Ringen um die zukünftige Machtkonstellation im Iran, im nicht zuletzt stark von traditionalistischen Gruppen beeinflussten US-Wahlkampf oder auch in Konfliktherden wie den chinesischen Uiguren-Gebieten, der Ukraine oder im afrikanischen Mali spielen religiöse Problemlinien eine enorme Rolle, die ihr viele, gerade in Europa, nicht mehr zugetraut hätten.

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