Mit Franziskus den Blick auf die Armen schärfen

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Das Thema "Arme“ dürfte eine Schlüsselzuschreibung des Pontifikats von Franziskus sein. Aber Bernd Hagenkord, Jesuit und Leiter der deutschsprachigen Sektion von Radio Vatikan, warnt davor, die Handlungen und Gesten des Papstes bloß eindimensional wahrzunehmen. Hagenkord berichtet über eine Predigt von Franziskus im Mai, wo er seine Fußwaschung am Gründonnerstag in einem Gefängnis kommentierte und dabei auf die Salbung der Füße Jesu durch Maria Magdalena zu sprechen kam. Judas, so steht es im Evangelium, bemerkte darüber, es wäre besser, das Geld den Armen zu geben. Franziskus meinte dazu: "Das ist das erste Mal, dass ich im Evangelium Armut als Ideologie gefunden habe.“ Dieses Papstwort spricht für sich. Hagenkord zitiert es in seinem lesenswerten Beitrag "Von der Schwierigkeit der Medien mit diesem ganz anderen Papst“, der im eben erschienenen Buch "Innovation Armut. Wohin führt Papst Franziskus die Kirche?“ zu finden ist.

Im von der Leiterin der Katholischen Sozialakademie Österreichs, Magdalena Holztrattner, herausgegebenen Sammelband kommen wichtige Stimmen zu Wort, die versuchen den Blick dafür zu schärfen, was der Papst mit dem kontinuierlichen Verweis auf die Armen will: eben nicht Ideologie. Beitragende sind u.a. Kenner der lateinamerikanischen Realität wie Holztrattner selber oder der lange in El Salvador lehrende Martin Maier SJ sowie kompetente theologische Stimmen aus Argentinien. Der Franziskanertheologe Roberto Tomichá Charupá aus Bolivien steuert Reflexionen zur Armut bei Franz von Assisi bei und Michael Kuhnert, Geschäftsführer des Missionsärztlichen Instituts in Würzburg, appelliert eindringlich, die Armen wie Franziskus, der Papst, - endlich - wahrzunehmen. (ofri)

Innovation Armut

Wohin führt Papst Franziskus die Kirche?

Hg. Magdalena M. Holztrattner, Tyrolia 2013.

143 Seiten, brosch., e 14,95

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