Baum - © Foto: iStock/ImagineGolf (Bildbearbeitung: Florian Zwickl)

Moral und Moralismus: eine Frage der Haltung

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Der Mensch sei „aus krummem Holz geschnitzt“, meinte Immanuel Kant. Über die Herausforderung, sich nicht zu verbiegen, Rückgrat zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen.

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Der Mensch sei „aus krummem Holz geschnitzt“, meinte Immanuel Kant. Über die Herausforderung, sich nicht zu verbiegen, Rückgrat zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen.

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Ein Cartoon von Ralph Ruthe: Quasimodo, der Glöckner von Notre-Dame, herrscht seinen Sohn am Mittagstisch an: „Sitz gerade!“ Dabei hat der Sohn genau so einen Buckel wie sein Vater. Böser Witz? Wir leben in einer Zeit der moralischen Hochrüstung, um nicht zu sagen der Hypermoral. Im hohen moralischen Ton wird allerorten Haltung eingefordert. Ob Ibiza-Ausschuss oder Coronakrise: Auch Politik soll Haltung zeigen!

Engagement und Zivilcourage

Nichts gegen Zivilcourage und zivilgesellschaftliches Engagement. Problematisch wird es, wenn sich die Aufforderung zu Haltung und korrekter Gesinnung mit moralischer Selbstgerechtigkeit paart. Während die eigene Haltung über jede Kritik erhaben ist, wird dem Gegenüber, dem Andersdenkenden die richtige Haltung und Moral abgesprochen. Das nennt man Moralismus, der den anderen ein schlechtes Gewissen bereitet und sich selbst als gutes Weltgewissen aufspielt. Wie war das noch mit dem Splitter im Auge des Anderen und dem Balken im eigenen…?

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