Nick Caves „L.I.T.A.N.I.E.S“: Vom Anfang bis zum Ende
„L.I.T.A.N.I.E.S“: Musiker und Dichter Nick Cave schreibt Fürbitten an den Himmel – Komponist Nicholas Lens verwandelt dies in eine spirituell-meditative „Kammeroper“. Eine Hörerfahrung, die hilft.
„L.I.T.A.N.I.E.S“: Musiker und Dichter Nick Cave schreibt Fürbitten an den Himmel – Komponist Nicholas Lens verwandelt dies in eine spirituell-meditative „Kammeroper“. Eine Hörerfahrung, die hilft.
Was ist eine Litanei? Das wusste auch der australische Musiker Nick Cave nicht, als er vor einigen Monaten dem befreundetem Komponisten Nicholas Lens zugesagt hat, für dessen geplante „Kammeroper“ zwölf „Litaneien“ zu verfassen. Klar, ein bisschen Augenzwinkern ist wohl dabei – der 63-jährige Cave, der für seine schwermütigen, mit dunkelsten Klangfarben und farbenprächtiger Tiefe verfassten eigenen Kompositionen bekannt ist, ist in den vergangenen Jahrzehnten der Spiritualität in jeder erdenklichen Form seines breiten Werkes begegnet. Er klagte und klagt gegen das Alte und das Neue Testament – und fand in beiden Inspiration, in aktueller Form zu hören auf dem Live-Soloalbum „Idiot Prayer“, also: „Idiotengebet“.
Als er, und nicht nur er, nun herausfand, was eine Litanei sei – eine Fürbitte zu Gott, die gemeinschaftliche Anrufung seiner oder des göttlichen, heiligen Geistes –, da wurde Cave klar: „Ich habe mein ganzes Leben lang Litaneien geschrieben.“ Die zwölf Songs, die er im April vergangenen Jahres innerhalb von nur einer Woche verfasste, sind für ihn „lyrische Stücke, die die Geburt, das Aufblühen, das Zerbrechen und die Wiedergeburt des Menschen nachzeichnen – es sind dies Bittgebete an den göttlichen Schöpfer, die irgendeine Form der kosmischen Anerkennung fordern“.
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