In der nordirischen Hauptstadt Belfast ist es in der vergangenen Woche zu den schwersten Zusammenstößen seit Jahren zwischen pro-irischen und pro-britischen Demonstranten gekommen. Bis zu 600 Menschen waren an den Auseinandersetzungen beteiligt. Dutzende Polizisten wurden verletzt. Die Kämpfe brachen zwischen Anrainern eines pro-irischen katholischen und eines evangelischen Viertels aus. Bereits am Dienstag hatte es erste Zusammenstöße gegeben. Die Polizei rief britische Truppen zur Unterstützung nach Belfast.
Im Karfreitagsabkommen 1998 hat sich die katholische Minderheit mit den pro-britischen Kräften auf ein Ende des Bürgerkriegs und den Aufbau einer gemeinsamen Regionalregierung geeinigt. Ein Streit über die Entwaffnung der Untergrundorganisationen blockiert den Friedensprozess jedoch seit Monaten. Zugleich droht das nordirische Parlament in eine Krise zu geraten, sollte der erste von der pro-britischen Ulster Unionist Party gestellte Minister, David Trimble, zurücktreten. Er hatte angedroht, er werde am 1. Juli zurücktreten, wenn es bis dahin bei der Entwaffnung der IRA keine Fortschritte gebe. Trimble gilt als Garant für den Fortgang des Friedensprozesses in Nordirland.
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