Öffnung der Grenzen, Zerfall der Blöcke

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Nur mehr wenig erinnert heute noch an jenen "Eisernen Vorhang", der einst West- von Osteuropa scheinbar unüberwindbar trennte und vor 20 Jahren zum Fall gebracht wurde. Die Öffnung dieser Grenze, die sich mitten durch Deutschland zog und Länder wie Ungarn, die ehemalige Tschechoslowakei oder das Baltikum von ihren westlichen Nachbarn trennte, führte schließlich auch zum Zerfall des gesamten Ostblocks und der kommunistischen Idee. Vor allem der Untergang der Sowjetunion änderte Europas Landkarte schlagartig.

Paneuropäisches Picknick

Unmut und Verzweiflung herrschte zu Beginn des Jahres 1989 in den Staaten des sogenannten Ostblocks. Die Länder "hinter" dem "Eisernen Vorhang" hatten kaum wirtschaftliche Ressourcen, die Bevölkerung musste stundenlang vor Supermärkten warten und hoffen, wenigstens Brot oder Milch zu bekommen. Gleichzeitig wuchs in weiten Kreisen der Bevölkerung der Wunsch, politisch mitentscheiden zu dürfen. An Stelle der sozialistischen Einparteienherrschaft forderten die Leute auf Straßen und Plätzen freie Wahlen sowie ein Mehr-Parteien-Parlament und eine demokratisch gewählte Regierung.

Der Druck der Bevölkerung ist ein Grund für die Öffnung des Vorhanges 1989. Am 2. Mai begann Ungarn, seine Grenzanlagen schrittweise abzubauen, Außenminister Alois Mock durchtrennte gemeinsam mit seinem ungarischen Kollegen Gyula Horn am 27. Juni symbolisch den Grenzzaun zwischen Österreich und Ungarn. Das Paneuropäische Picknick am 19. August ermöglichte vielen DDR-Bürgern die Ausreise über Österreich nach West-Deutschland. Als sich wenige Wochen später, am 9. November, die Berliner Mauer öffnete, war das Ende des "Eisernen Vorhanges" besiegelt. (sj)

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