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Kardinäle-Kreierung

Papst Johannes Paul II. hat 31 Kardinäle kreiert. Unter den Ernannten sind Kurienfunktionäre wie der vatikanische "Außenminister" Jean-Louis Tauran und der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Auch Erzbischöfe wichtiger Diözesen in verschiedenen Weltteilen sind darunter - der Patriarch von Venedig, Angelo Scola, und die Erzbischöfe von Florenz und Genua, die Erzbischöfe von Lyon und Marseille sowie der Erzbischof von Sevilla. Auch der ungarische Primas Péter ErdÝo und sein kroatischer Kollege Josip Bozani´c erhalten den Purpur. Politische Bedeutung kommt der Kardinalserhebung des Erzbischofs der sudanesischen Hauptstadt Khartum, Gabriel Zubeir Wako, und des Erzbischofs von Saigon, Barthelemy Nguyen Son Lam, zu. Auch vier verdiente Persönlichkeiten über 80, darunter der Theologe des Päpstlichen Hauses, P. Georges Cottier, und der tschechische Jesuit und Orthodoxie-Fachman P. Tomas ÇSpídlik werden Kardinäle.

Nicht überall stießen die Ernennungen auf Gegenliebe. In Australien wies Neo-Kardinal George Pell von Sydney Kritik an seiner Ernennung zurück, die sich an seiner "zu konservativen" Haltung entzündet hat. Canberras Weihbischof Patrick Power hatte zuvor die Ehrung für Pell kritisiert: Er wolle zwar kein "Partyschreck" sein und Pell die Freude über die Berufung nicht verderben, sagte Power in einem Radio-Interview, aber für ihn und viele Australier stelle die Ernennung eine "Enttäuschung" dar. Die Kirche bewege sich immer weiter fort vom Geist und den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils. Pell sei ein Vertreter "dieser rückwärts gewandten Lehren". KAP

Berlusconi-Ehrung

Die "Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen" protestiert gegen eine Ehrung Silvio Berlusconis durch die Anti-Defamation League ADL. Die angesehene Antirassismus-Organisation beschloss, den italienischen Ministerpräsidenten zu ehren, weil er sich als beständiger Freund der israelischen Politik und als ein vehementer Unterstützer von Präsident Bushs Irak-Politik erwiesen habe. Die "Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen" fragt, wie sich dies "mit der populistischen Politik Berlusconis und seinen kalkulierten verbalen Entgleisungen - zuletzt Verharmlosungen von Mussolini, davor islamfeindliche Äußerungen, Hetze gegen Minderheiten -" vertrage. Auch die jüdische Gemeinde in Italien habe gegen die Ehrung protestiert. red

Liturgie-Aufregung

Die deutsche katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" hat ein bisher unveröffentlichte Vatikan-Papier mit umstrittenen Vorschriften zum Gottesdienst scharf kritisiert: Das Papier könne die Spaltung zwischen Klerus und Kirchenvolk vergrößern und gefährde den Kirchenfrieden. Laut Medienberichten soll der Entwurf unter anderem die "lockeren Sitten" von Laien während der Gottesdienste scharf verurteilen. Tänze und lautes Klatschen sollten verboten werden, Mädchen als Messdiener kaum noch zum Einsatz kommen. Allerdings solle das umstrittene Papier noch einmal vollständig überarbeitet werden, hieß es. APA

Kardinal König

Kardinal Franz König ist am Sonntag zum ersten Mal seit seinem Unfall vor zwei Monaten wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten: In der Pfarrkirche St. Elisabeth in Wien 4 firmte er elf Jugendliche und feierte die Festmesse. König ging wieder ohne Krücke, nur auf den Bischofsstab gestützt (er hat nach seinem Sturz ein neues Hüftgelenk erhalten). Die Stimmung in St. Elisabeth war geprägt von "Begeisterung, Dankbarkeit und Liebe", ebenso aber auch von "Ehrfurcht und Freude", sagte Pfarrer Hugo Unterberger. KAP

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