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Kapellari, konziliant I

Für einen "offenen und ehrlichen, kritischer Befragung nicht ausweichenden Dialog" zwischen den Religionen plädierte der steirische Diözesanbischof Egon Kapellari beim diesjährigen Europäischen Forum Alpbach. Ein solcher Dialog erfordere "Anstrengung über gleichgültige Toleranz hinaus", müsse aber nicht erst erfunden werden, betonte Kapellari unter Hinweis auf das interreligiöse Friedenstreffen, zu dem Papst Johannes Paul II. im Jänner nach Assisi eingeladen hatte.

Der Bischof erinnerte aber auch an Probleme, die sich aus der Präsenz von MigrantInnen aus islamischen Ländern in Europa mit seiner "rasch alternden angestammten" Bevölkerung ergeben. Wenn die Integration dieser Muslime in nicht gelinge, dann würden schwere Konflikte nicht ausbleiben. Es sei "friedensfördernd", diese Probleme zu benennen, statt sie zu tabuisieren. KAP

Kapellari, konziliant II

"Tridentische Messen wären in der Amtszeit von Bischof Weber nicht denkbar gewesen", zitieren die Salzburger Nachrichten einen "Kirchen-Insider" in einem Bericht, dass Webers Nachfolger, der derzeitige steirische Bischof Egon Kapellari, in einer Grazer Kirche die Messfeier im vorkonziliaren Ritus gestattet habe - an Wochentagen und versuchsweise. In einer Erklärung betonte Kapellari, es habe "seit langem ... den Wunsch nicht weniger Katholiken in Graz und in der Umgebung" gegeben, "es möge auch in der Landeshauptstadt ein Gottesdienst im vorkonziliaren Ritus gefeiert werden können". Es handelt sich nach den Worten des Bischofs dabei aber "um keine Tendenzwende im Sinne einer Umkehr der liturgischen Veränderungen nach dem II. Vatikanischen Konzil, sondern es wird eine Ausnahmeregelung praktiziert". red, KAP

Russland, inkonziliant

Die Moskauer Tageszeitung Nesawisimaja Gaseta hat der katholischen Kirche Russlands vorgeworfen, dass sie von polnischen Priestern "dominiert" würde. Es sei ein gravierender Fehler des Vatikans gewesen, gerade polnische Priester mit der Seelsorge in Russland zu beauftragen. Damit habe der Vatikan sein absolutes Unverständnis für die historischen Umstände bewiesen. Im russischen Bewusstsein werde der polnische Katholizismus entweder mit dem "polnischen Überfall auf Russland" in der "Zeit der Wirren" am Beginn des 17. Jahrhunderts oder mit den russischen Aufständen im 19. Jahrhundert assoziiert, die von den polnischen Geistlichen unterstützt wurden, so die Nesawisimaja Gaseta. Igor Kowalewskij, Pressesprecher der russischen katholischen Bischofskonferenz bezeichnete diese Vorwürfe als "absurd". Die katholische Kirche in Russland betreibe auf gar keinen Fall eine "Polonisierung". KAP

Rudolf Schnackenburg

Der Würzburger Neutestamentler Rudolf Schnackenburg ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Schnackenburg ist Autor vieler Veröffentlichungen. Als wissenschaftliches Hauptwerk gilt sein Kommentar zum Johannesevangelium. Der aus dem oberschlesischen Kattowitz stammende Wissenschaftler war von 1957 bis 1982 Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg. Er arbeitete u. a. an der Einheitsübersetzung der Bibel mit und war Berater mehrerer vatikanischer Gremien. Als erster katholischer Wissenschaftler war Schnackenburg an der Revision der Luther-Bibel beteiligt. KAP

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