Orthodox-katholisch Auch der Dialog zwischen den orthodoxen und der katholischen Kirche ist Irritationen unterworfen. Dies erklärte der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Michael Staikos, nach seiner Rückkehr von den Andreas-Feierlichkeiten, die am 30. November am Amtssitz des Ökumenischen Patriarchen in Istanbul stattgefunden hatten. So habe es auf orthodoxer Seite große Verstimmung gegeben, dass dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., dem Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, eine "entschärfte" Version des umstrittenen Dokuments "Dominus Iesus" übermittelt wurde: In der französischen Übersetzung, die den Orthodoxen übergeben wurde, seien einige Passagen "geglättet oder weggelassen" worden. Auch in der Frage der mit Rom unierten Kirchen des byzantinischen Ritus herrscht nach den Worten von Staikos weiter Uneinigkeit: Obwohl die katholisch-orthodoxe Dialogkommission schon 1993 festgestellt habe, dass der "Uniatismus" kein Weg zur Überwindung der Kirchenspaltung sei, stehe diese Frage für manche immer noch nicht außer Streit.
Als Geste zur Förderung des Dialogs mit der Orthodoxie hat Papst Johannes Paul II. den Orthodoxen die Kirche Santo Teodore auf dem Palatin in Rom geschenkt. Der aus dem 5./6. Jahrhundert stammende Rundbau gehört zu den ältesten Kirchen Roms. Im Hinblick auf die Spannungen mit der Orthodoxie in der Uniertenfrage hat Johannes Paul II. auch die unierten Bischöfe der Ukraine eindringlich aufgefordert, die Streitigkeiten mit der Orthodoxie zu überwinden und die "Wiederherstellung der vollständigen Einheit nach dem Willen Christi" im Blick zu haben. APA, KAP Abtreibung Die vom neuen Sozialminister Gerhard Haupt begonnene Diskussion um die "eugenische Indikation" bei Abtreibungen, nach der behinderte Kinder bis zur Geburt abgetrieben werden dürfen, entspricht einer langjährigen Forderung der österreichischen Bischöfe. Auch der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Otto Pjeta, und der Wiener Zivilrechtler Georg Bydlinski sprachen sich für entsprechende Gesetzesänderungen aus. Starke Proteste gegen den Haupt-Vorstoß kamen hingegen von der SPÖ. KAP Euthanasie Scharfe Kritik gibt es an der Legalisierung der Euthanasie in den Niederlanden. Die Deutsche Bischofskonferenz wertete die Regelung als "alarmierend für ganz Europa". In einem Kommentar warnte die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" vor einer "Ansteckung" anderer europäischer Länder. Auch Bischof Elio Sgreccia von der Päpstlichen Akademie für das Leben kritisierte das niederländische Euthanasiegesetz: Dieses sei ein Trauma für Europa und eine moralische Niederlage. KAP
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