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Anglikaner-Krise

Die anglikanische Kirche sucht einen Kompromiss, wie sie Frauen als Bischöfe zulassen kann, ohne den Riss in der Glaubensgemeinschaft weiter zu vertiefen. Auf der Generalsynode der Church of England im nordenglischen York haben die Kirchenvertreter am Montag mit großer Mehrheit für Frauen als Bischöfe votiert. Ein Kompromissvorschlag, die Gegner des Vorhabens dennoch zu einzubinden fand keine Zustimmung: Demnach hätten so genannte "Super-Bischöfe" eingesetzt werden sollen, die den Gemeinden vorgesetzt sind, die keine Frau im Bischofsamt haben wollen. Rund 1300 Geistliche haben damit gedroht, aus der Kirche auszutreten, wenn es keine derartige Absicherung für sie gebe.

Die Generalsynode in York findet nur wenige Tage vor der Lambeth Konferenz statt. Bei dieser kommen alle zehn Jahre die Vertreter aller anglikanischen Kirchen zusammen, die weltweit rund 80 Millionen Mitglieder haben. Das Treffen Mitte Juli in Canterbury wird vermutlich von der Auseinandersetzung über die Rolle der Frau in der Kirche und die Weihe von schwulen Priestern und Bischöfen überschattet. Vor allem konservative Kirchenführer aus Afrika hatten sich dagegen ausgesprochen und haben angekündigt, die Lambeth Konferenz zu boykottieren. Es ist bereits von einer Kirchenspaltung die Rede. APA, red

Lefebvrianer-Votum

Die Traditionalisten des früheren Erzbischofs Marcel Lefebvre haben fristgerecht auf ein Ultimatum des Vatikans geantwortet und ihre Vorstellungen eines Dialogs erläutert. "Die Zurücknahme der Exkommunizierungsdekrete des Jahres 1988 (gegen damals von Lefebvre Geweihte der Priesterbruderschaft) würde die ruhige Gelassenheit eines solchen Dialogs begünstigen", heißt es in einer Mitteilung der Traditionalisten. Sie werten die von Rom für eine Wiederannäherung gestellten Forderungen als "sehr allgemein, um nicht zu sagen ungenau", dabei aber mit Dringlichkeit vorgebracht. In dem vom Vatikan zunächst nicht offiziell bestätigten, fünf Punkte umfassenden Ultimatum an die Traditionalisten hatte Rom nach den Angaben der Bruderschaft am 4. Juni eine "der Großherzigkeit des Papstes entsprechende Antwort" verlangt.

Die Bruderschaft solle es auch vermeiden, sich ein "über dem Heiligen Vater" stehendes Lehramt anzumaßen und die Bruderschaft als in Opposition zur Kirche stehend darzustellen. Dieses maße sich die Bruderschaft auch nicht an, hielt sie fest. Bei einer Einigung könnte die Priesterbruderschaft in der Kirch den Status einer Personalprälatur - ähnlich dem Opus Dei - erhalten, so hatte die italienische Tageszeitung Il Giornale über das Ultimatum berichtet. Die Traditionalisten wünschen nun zunächst einen "Dialog im lehrmäßigen Bereich" und sprechen dabei von dem "Risiko eines in der Überstürzung erarbeiteten kirchenrechtlichen Status." APA

Papst-Besuch

Knapp eine Woche vor dem Papstbesuch in Australien wird dort scharfe Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen laut. Auf Unmut stößt insbesondere eine Verordnung, die jedes Verhalten unter Strafe stellt, das "Teilnehmer des Weltjugendtages stört oder belästigt". In diesen Fällen kann eine Geldstrafe bis zu 5.500 australischen Dollar (3.489 Euro) verhängt werden. Benedikt XVI. wird vom 13. bis 20. Juli zum Weltjugendtag nach Sydney reisen. APA

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