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Gewalt in Bethlehem

Israelische Soldaten und Panzer haben am Montag in Bethlehem die Geburtskirche unter Beschuss genommen. Dort haben sich seit Tagen rund 200 Palästinenser verschanzt. Durch den Beschuss der Kirche brach am Montagmorgen ein Feuer in dem an das Gotteshaus angrenzenden Kloster aus. Ein palästinensischer Polizist, der das Feuer zu löschen versuchte, ist nach palästinensischen Angaben von einem israelischen Soldaten erschossen worden. Der Brand sei höchstwahrscheinlich durch eine israelische Granate ausgelöst worden.

Am 2. April hatten sich einige hundert bewaffnete Palästinenser auf dem Gelände der Geburtskirche in Bethlehem verschanzt, die daraufhin von israelischem Militär umstellt wurde. Insbesondere der dortige Franziskanerkonvent ist zwischen die Fronten geraten. Auch die lutherische Kirche von Bethlehem wurde von israelischem Militär durchsucht, ihr Pfarrer Mitri Raheb wurde letzten Donnerstag vorübergehend festgehalten.

Papst Johannes Paul II. hat am Sonntag einen neuen eindringlichen Friedensappell an die Konfliktparteien im Nahen Osten gerichtet. Israelis und Palästinenser müssten sich vom Hass und vom Durst nach Rache befreien und den Verhandlungsweg wählen, forderte das 81-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche in auf dem Petersplatz in Rom. Millionen Katholiken in aller Welt waren am Sonntag dem Appell des Papstes gefolgt, für den Frieden in Nahost zu beten.

Angesichts der eskalierenden Situation meldete sich der Papst am Montag erneut zu Wort und beklagte die "unvorstellbare Gewaltspirale" in Nahost, die jetzt ein nicht mehr hinnehmbares Ausmaß erreicht habe. Der Heilige Stuhl forderte Israel offiziell zur Respektierung des geschützten Status der vom Militär belagerten Geburtskirche in Bethlehem und des vertraglich garantierten Status quo der Heiligen Stätten auf. apa, kap

Juden und Muslime

Die islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich und die Israelitische Kultusgemeinde Österreich haben in einer am 3. April verbreitetem gemeinsamen Erklärung die Konfliktparteien in Israel und Palästina aufgefordert, das sinnlose Töten und die Sprache der Gewalt ein für alle Mal einzustellen. "Gewaltanwendung kann keine Lösung politischer Probleme sein", heißt es in dem von den Präsidenten der beiden Religionsgemeinden, Anas Schakfeh (Muslime) und Ariel Muzicant (Juden) unterzeichneten Dokument. kap

Religionschef im Radio

Kurt Lauermann, 52, zur Zeit Kulturchef im ORF-Landesstudio Niederösterreich, wird neuer Leiter der Radio-Hauptabteilung Religion im ORF. Er folgt auf Helmut Obermayr, der zum Direktor des Landesstudios Oberösterreich bestellt worden war. apa

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