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Boykott-Aufruf

Fast 20 Jahre nach den katholischen Massenprotesten gegen die "Die letzte Versuchung Christi" hat Kurienkardinal Francis Arinze die Gläubigen aufgefordert, den Film "Sakrileg" wegen Verunglimpfung der Religion anzuzeigen. "Es gibt rechtliche Wege, um die Rechte der Christen zu respektieren. Die Figur des Gründers unserer Kirche, Jesus, darf nicht beleidigt werden", sagte Arinze nach Angaben der Tageszeitung La Repubblica. Der Kardinal kritisierte den Film als scharf anti-christlich, voller Verleumdungen, Angriffen und historischer sowie theologischer Irrtümer. Wenn solche Irrtümer und Lügen sich auf den Koran oder den Holocaust bezögen, würde dies zu einem weltweiten Aufstand führen: "Wenn sie sich stattdessen gegen die Kirche und Christen richten, bleiben sie ungestraft." Arinze regte organisierte Proteste von Katholiken wie im Fall des Martin-Scorsese-Films 1988 an. Auch Griechenlands orthodoxe Kirche rief zum Boykott auf. APA

Weihe-Konflikt

Nach der Weihe von zwei Bischöfen ohne Zustimmung des Papstes ist in China ein Bischof mit vatikanischer Billigung geweiht worden. Der in den USA ausgebildete Priester Paulus Pei Junmin wird Bischofkoadjutor der nordostchinesischen Diözese Shengyang. Die regierungsnahen "Patriotischen Katholiken" hatten zuletzt zwei Weihen gegen den Willen Roms arrangiert, das das Vorgehen scharf verurteilte und von "schwerer Verletzung" der Religionsfreiheit und der kirchlichen Einheit sprach. Zudem wurde auf die für unerlaubte Weihehandlungen vorgesehene Strafe der Exkommunikation verwiesen. KAP

Radio-Turbulenz

Mit einem Programmrat wollen die polnischen Bischöfe den umstrittenen Sender Radio Maryja kontrollieren und parteipolitische Propaganda verhindern. Der Rat besteht aus vier Bischöfen und vier Vertretern des Redemptoristenordens (dem Radio Maryja gehört). Der Direktor von Radio Maryja, P. Tadeusz Rydzyk, der für ausländerfeindliche und antisemitischen Inhalte der Sendungen verantwortlich gemacht wird, wurde nicht, wie erwartet, abgesetzt. Rom hatte die polnischen Bischöfe aufgefordert, "entschiedene Maßnahmen" zu ergreifen. Die Zeitung Nasz Dziennik, die ebenfalls von Rydzyk geleitet wird, begrüßte das Vorgehen der Bischöfe, die Tageszeitung Gazeta Wyborcza kritisierte hingegen die Entscheidung: Es sei "wenig wahrscheinlich", dass der neue Programmrat Radio Maryja verändern könne, betonte das Blatt. Denn die vier Ratsmitglieder aus dem Redemptoristen-Ordens dächten ebenso wie P. Rydzyk und auch die vier Vertreter des Episkopats seien "keine Revolutionäre". KAP

Ordens-Jubiläum

Mit einem Festgottesdienst in Wien begingen die Kamillianer ihr 100. Jubiläum in Österreich. Die Patres waren 1906 als Krankenseelsorger ins damalige Pflegeheim Lainz (heute: Geriatriezentrum Am Wienerwald) gekommen. Der Orden unterstützt heute weltweit Gesundheitszentren, Aids-und Leprastationen. ( www.kamillianer.at)

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