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Papst in Kroatien

Bei seiner 100. Auslandsreise, die ihn nach Kroatien - u.a. Dubrovnik, Rijeka, Djakovo - führte, setzte Papst Johannes Paul II. auch klare ökumenische und politische Gesten: In der ostslawonischen Stadt Osijek, die im Balkankrieg zwischen Serben und Kroaten umkämpft war, umarmte das katholische Kirchenoberhaupt eine Delegation serbisch-orthodoxer Bischöfe und richtete Grüße an Patriarch Pavle I. aus. In seiner Predigt rief der Papst auf, sich angesichts der "tiefen und immer noch nicht verheilenden Wunden des Krieges" für Versöhnung und soziale Gerechtigkeit einzusetzen.

Wegen der großen Hitze starben bei der Papstmesse in Osijek drei Menschen an einem Herzinfarkt; beim Gottesdienst in der Adriastadt Rijeka war auch Johannes Paul II. von den Strapazen des Klimas gezeichnet. In Rijeka feierte der Papst erstmals das Pfingstfest außerhalb Roms. In seiner Predigt würdigte der Papst die Familien als Grundstein der Gesellschaft. KAP/APA

Raiser über Ökumene

Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf, Konrad Raiser, hat "wachsende konservative und fundamentalistische Tendenzen" bei Katholiken und Protestanten beklagt. "Inzwischen scheint der Geist ökumenischer Erneuerung in den Kirchen zu erlahmen", sagte Raiser am beim ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin. Dagegen helfe auch kein "Druck von der Basis": Gemeinsame Abendmahlsgottesdienste gegen den Willen der Kirchenleitung bewirkten eher das Gegenteil. Zunehmend wachse in den Kirchen die Sorge um das unverwechselbar

Eigene, sagte Raiser. "Es gibt inzwischen eine eigene ökumenische Tradition, aber sie ist immer weniger zu vermitteln mit der maßgeblichen Tradition der jeweiligen Kirche." Als Ausweg schlug Raiser eine stärkere Besinnung auf die Taufe als gemeinsame Grundlage aller Christen vor. Nicht das Abendmahl, sondern die Taufe müsse im Mittelpunkt stehen.

Im Ökumenischen Rat der Kirchen sind rund 330 Kirchen aus 120 Ländern zusammengeschlossen. Sie repräsentieren etwa 500 Millionen Christen in aller Welt. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet aber in einigen Gremien mit. epdÖ

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