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Péter ErdÝo, Primas

Der Papst hat den Weihbischof von Székesfehérvár, Péter ErdÝo, zum Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn ernannt; zugleich nahm Johannes Paul II. den Rücktritt des bisherigen Erzbischofs Kardinal László Paskai an, der die Altersgrenze - 75 Jahre - erreicht hat. ErdÝo gehörte bereits bisher zu den führenden Persönlichkeiten der katholischen Kirche in Ungarn. KAP

Missbrauchs-Skandale

Die Schweizer Bischöfe haben Richtlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch von Minderjährigen durch kirchliche Mitarbeiter veröffentlicht. Zudem wurde ein Fachgremium "Sexuelle Übergriffe in der Pastoral" eingesetzt, dem Juristen, Psychologen und Priester sowie der Abt von Einsiedeln, Martin Werlen, angehören. In England hat der Erzbischof von Westminister, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, eingestanden, im Zusammenhang mit Sexualvergehen von Priestern "naiv und ignorant" gewesen zu sein. Auch die Kirche insgesamt habe in der Vergangenheit gegenüber Opfern von sexuellem Missbrauch durch Geistliche "nicht genügend Mitleid gezeigt", sagte der Kardinal in der BBC.

Inzwischen ist der Bostoner Kardinal Bernard Law, in dessen Diözese der Missbrauchsskandal in den USA begann, im Vatikan eingetroffen, um über die Krise zu beraten. Insbesondere erwägt die Erzdözese Boston einen Konkursantrag, weil sie wegen der Schadenersatzzahlungen an Missbrauchsopfer in eine prekäre Finanzlage geraten ist. Ferner erwarten Beobachter, dass Law dem Papst seinen Rücktritt als Bostoner Erzbischof anbietet. KAP

Bald Schwulenverbot?

Die vatikanische Sakramentenkongregation hat von einer Priesterweihe für Männer mit "homosexuellen Neigungen" entschieden abgeraten. Eine solche Weihe wäre "unklug und in pastoraler Hinsicht sehr riskant", heißt es in einer vom damaligen Präfekten der Kongregation, Kardinal Jorge Medina Estévez, unterzeichneten Äußerung. Der chilenische Kurienkardinal hatte damit auf eine Frage geantwortet, die ein Diözesanbischof an den Vatikan gerichtet hatte. Die Antwort, die das Datum 16. Mai 2002 trägt, ist in Zeitschrift Notitiae der Sakramentenkongregation abgedruckt. KAP

Russische Verhältnisse

Der katholischen Kirche Russlands wird die Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen. In einem von Regierungsmitarbeitern und Religionsexperten erstellten Bericht wird empfohlen, die katholische Kirche sowie "andere ausländische Glaubensgemeinschaften" von den Sicherheitsbehörden überwachen zu lassen, berichtete die Tageszeitung Moscow Times. Die katholische Kirche mache sich staatsfeindlicher Aktivitäten schuldig. In dem noch unveröffentlichten Berichtwird die rasche Ausbreitung dieser "ausländischen Religionen" kritisiert. Dadurch werde die orthodoxe Kirche an den Rand gedrängt. Die katholische Kirche sei besonders gefährlich, die Protestanten stünden an zweiter Stelle, gefolgt von den Zeugen Jehovas, Scientologen und Satanisten. Zur Überwachung dieser Gemeinschaften sollten im Innen- und Justizministerium neue Überwachungsgremien eingesetzt werden, so der Bericht. KAP

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