Rom in Russland
Am 11. Februar hat Papst Johannes Paul II. die vier katholischen Apostolischen Administraturen in Russland zu Diözesen erhoben. In einer schon zuvor veröffentlichten Erklärung des russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchats hieß es dazu, eine solche Maßnahme sei eine "Verletzung der kirchenrechtlichen Prinzipien und der Normen der zwischenkirchlichen Beziehungen". Es handle sich um "ernsthafte Hindernisse für die Entwicklung des Dialogs zwischen den beiden Kirchen". Mit Rücksicht auf die Orthodoxie vermied der Vatikan in seiner Verfügung aber den Begriff "Erzdiözese Moskau", sondern versah die vier Städtenamen mit Heiligen. Die neuen Jurisdiktionseinheiten sind demnach die "Erzdiözese der Gottesmutter in Moskau" , die "Diözese des Heiligen Klemens in Saratow", die "Diözese der Verklärung in Nowosibirsk" und die "Diözese des Heiligen Josef in Irkutsk" Die Zahl der katholischen Gläubigen in der Russischen Föderation liegt bei rund 1,3 Millionen. APA/KAP
Unrecht aufarbeiten
Für eine gemeinsame Aufarbeitung des "Unrechts auf allen Seiten" tritt der Ehrenpräsident des Katholischen Laienrates Österreichs, Ernst Waldstein, im Hinblick auf die BeneÇs-Dekrete ein. Er verweist in einem Artikel für die westösterreichischen Kirchenzeitungen auf die Problematik des Prinzips der "Kollektivschuld", von dem die Alliierten schon bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen abgegangen waren. Laut Waldstein, der selbst aus Böhmen stammt, kann man die Vergangenheit weder ausklammern noch eine bis auf das Jahr 1945 rückwirkende Ungültigkeit der Dekrete erreichen. Diese seinen seit der Unterzeichnung der Menschenrechts - Charta durch die Tschechoslowakei "nicht mehr neu anwendbares Recht". Außerdem forderte er eine genaue Prüfung der Konfiskationsverfahren. KAP
Kirchen & EU-Konvent
Die Kirchen Europas verlangen von der EU, dass der Konvent , der ab Ende Februar die Reform der Union beraten wird, die Rolle der Religionsgemeinschaften ernster nimmt. Bei einem Treffen mit dem Vertreter der spanischen EU-Präsidentschaft, Staatssekretär Ramon de Miguel, in Madrid forderten die Mitglieder der Kirchendelegation eine spezielle Anhörung für die Religionsgemeinschaften beim EU-Konvent. epdÖ
Globalisierungsgegner
Im Rahmen des Weltsozialforums im brasilianischen Porto Alegre haben katholische Bischöfe aus Brasilien die unkontrollierte Globalisierung kritisiert. Diese habe die soziale Ungerechtigkeit und das Elend auf der Welt vertieft, Macht und Reichtum aber weiter konzentriert, klagen die Kirchenvertreter. KAP