Hieronymos
Mit der Wahl des 70-jährigen Metropoliten Hieronymos von Theben und Livadia zum neuen Erzbischof von Athen und Primas von ganz Griechenland vollzieht sich an der Spitze der orthodoxen Landeskirche ein deutlicher Kurswechsel. Hieronymos, der vom Heiligen Synod zum Nachfolger des Ende Jänner verstorbenen Erzbischofs Christodoulos gewählt wurde (dem er bei der Wahl vor zehn Jahren unterlegen war), gilt im Gegensatz zu seinem Vorgänger als Exponent des "moderaten" Kirchenflügels und als treuer Gefolgsmann des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel. Hieronymos, der mit bürgerlichem Namen Ioannis Liapsis heißt und in München, Graz und Regensburg Archäologie, Byzantinistik und Theologie studiert hat, setzte sich gegen den von der griechischen Regierung favorisierten 68-jährigen Metropoliten Eustathios von Sparta durch. Er ist der 19. Erzbischof von Athen. APA
Fra Andrew Bertie
Der auf Lebenszeit gewählte Großmeister und Fürst des Souveränen Malteser Ritterorden, Fra Andrew Willoughby Ninian Bertie, ist in Rom gestorben. Der 1929 in London geborene britische Hocharistokrat und Gelehrte war der erste nichtitalienische Großmeister seit eineinhalb Jahrhunderten. Bertie war der 78. Großmeister des Ritterordens im Rang eines Staatsoberhauptes. APA
Lubomyr Husar
Um die Beziehungen zur Orthodoxie nicht weiter zu belasten, ist Papst Benedikt XVI. auf den dringenden Wunsch der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine nach Errichtung eines eigenen Patriarchats mit Sitz in Kiew nicht eingegangen. Diese Bitte wurde vom Großerzbischof Kardinal Lubomyr Husar beim "Ad limina"-Besuch neuerlich vorgetragen. Der Papst appellierte bei dieser Gelegenheit an die Bischöfe des byzantinischen Ritus, den Austausch mit den lateinischen Katholiken (gemeint ist damit die polnische Minderheit) zu intensivieren und den Kontakt zur Orthodoxie zu verbessern. APA/KAP
Rowan Williams
Einen Sturm der Entrüstung löste Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury und geistliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche aus, weil er die Einführung einiger Teile des islamischen Rechtssystems in Großbritannien für "unvermeidlich" hält. Man müsse "der Tatsache ins Auge blicken", dass sich einige der Bürger nicht mit britischem Recht identifizierten, so Williams. Einige Aspekte der Scharia zu übernehmen, könne helfen, soziale Spannungen zu vermeiden. Muslime sollten so etwa bei Ehe- oder Finanzstreitfällen zwischen den Rechtssystemen wählen können. APA
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