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Homosexuelle I

Unterschiedliche Reaktionen hat das Dokument der römischen Glaubenskongregation zur Schwulenehe hervorgerufen, in welchem Rom Ende Juli vor allem katholische Politiker zum Widerstand gegen die rechtliche Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften aufgerufen hatte (Furche 32).

In Österreich übten SP-Chef Gusenbauer und die Grünen Kritik, während VP-Politiker den rechtlichen Unterschied zwischen Ehepaaren und homosexuellen Lebensgemeinschaften verteidigten.

Kritik kommt hierzulande auch aus der Ökumene: Die altkatholische Kirche Österreichs bezeichnete in einer von Bischof Bernhard Heitz unterzeichneten Stellungnahme die "Diskriminierung von gleichgeschlechtlicher Orientierung' in einem Atemzug mit Missbrauch von Sexualität' oder gar Kindesmissbrauch'" als "ethisch und moralisch verheerend und gesellschaftlich gefährlich"; auch die Evangelische Kirche H.B. weist das Dokument als menschenrechtswidrig zurück.

In dem römischen Dokument heißt es unter anderem, das "Einfügen von Kindern in homosexuelle Lebensgemeinschaften durch die Adoption" bedeute "faktisch eine Vergewaltigung dieser Kinder".

Homosexuelle II

Die Jahresversammlung der anglikanischen Episkopalkirche der USA hat den Geistlichen Gene Robinson, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt, mit breiter Mehrheit als Bischof von New Hampshire bestätigt. Die Bestätigung der Wahl Robinsons war zunächst kurzfristig verschoben worden, da Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung aufgetaucht waren, die sich aber als haltlos erwiesen.

24 konservative Bischöfe hatten im Fall der Bestätigung der Wahl Robinsons mit einer Abspaltung gedroht, auch die anglikanische Weltgemeinschaft mit ihren weltweit 77 Millionen Mitgliedern steht vor einer Zerreißprobe. Ihr Ehrenoberhaupt, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury, hat einen anglikanischen Krisengipfel zu dieser Frage einberufen.

Robinson selbst sagte, er sei überglücklich über seine Wahl und wolle alles in seinen Kräften Stehende tun, um eine Kirchenspaltung zu vermeiden. KAP, APA, epdÖ

Frauensynode

In Barcelona hat vergangene Woche die zweite europäische Frauensynode getagt. Über 700 Frauen unterschiedlicher Religionen und Traditionen setzten sich mit politischen, ökonomischen und religiösen Fragen auseinander. In einer Resolution bekräftigten die Teilnehmerinnen ihre Entschlossenheit, politische und ökonomische Verhältnisse und die Realität von Frauen in unterschiedlichen religiösen Organisationen zu verändern. red

Rom und NS-Regime

Sechs Monate nach der Öffnung der vatikanischen Archive zur Amtszeit Pius XI. (1922-39) sieht der Historiker Thomas Brechenmacher neue Beweise für eine "eisige Distanz" des Vatikans gegenüber dem NS-Regime. Auf Grund des internationalen Drucks waren die Archive geöffnet worden. KAP

Ökumene II

Jägerstätter-Todestag

Er halte Franz Jägerstätter für "einen der ganz großen Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts", betonte Kardinal Christoph Schönborn aus Anlass der Gedenkfeiern zum 60. Todestag des Kriegsdienstverweigerers. Der Wiener Erzbischof hatte am 9. August in St. Radegund/ OÖ, Jägerstätters Heimatort, die Messe am 60. Todestag gefeiert. Rund 1.000 Personen aus Europa und Übersee nahmen an den Gedenkfeiern teil. Es ziehe ihn immer wieder nach St. Radegund ans Grab Jägerstätters, sagte Schönborn. KAP

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