Freiheit des Marktes
Bis zum nächsten 8. Dezember sind es zwar noch vier Monate, trotzdem kommt jetzt schon die Diskussion um die Geschäftsöffnung an diesem Marienfeiertag wieder in Gang: Im Gespräch mit der Linzer Kirchenzeitung schlug Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl vor, den 8. Dezember als Feiertag gegen den Karfreitag zu "tauschen".
Man müsse - so Leitl - die "Kraft des Faktischen" erkennen, der 8. Dezember sollte zu einem "Werktag" gemacht werden. Der Salzburger Erzbischof Georg Eder wies diesen Vorschlag zurück und erinnerte daran, dass Maria die Schutzfrau Österreichs sei.
Kardinal Christoph Schönborn hatte es bereits im Jahr 1995 als bedenklich bezeichnet, wenn "um der Freiheit des Marktes willen" der Feiertag preisgegeben würde. KAP
Beruf und Berufung
Trotz der Exkommunikation durch den Vatikan steht die Sprecherin der österreichischen Frauen,die am 29. Juni zu "Priesterinnen" geweiht wurden, Christine Mayr-Lumetzberger, weiterhin zu ihrem "Beruf". In einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera (Mittwochausgabe) bestätigte Mayr-Lumetzberger die Entschlossenheit der sieben "Priesterinnen", gegen die Exkommunikation zu berufen. APA
Bischof vs. Mugabe
Der Erzbischof von Bulawayo in Simbabwe, Pius Ncube, hat die Enteignungspolitik von Staatspräsident Robert Mugabe scharf kritisiert. Auf Grund dessen Streit mit den weißen Großbauern hungere die Hälfte der Bevölkerung, betonte der Erzbischof in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel. Ncube rief USA und Europäische Union zu Lebensmittelhilfen für das Land auf. Der Erzbischof bewertete die Situation als "sehr gespannt". Eine Eskalation der Gewalt in den nächsten Wochen halte er für möglich. Ncube warf Mugabe vor, "gesetzlos, verantwortungslos und herzlos" zu handeln. KAP
Kein Kopftuch
Auch strenggläubige muslimische Frauen müssen in Russland ihr Kopftuch ablegen, wenn sie sich für einen neuen Personalausweis fotografieren lassen. Ein Gericht in Kasan an der Wolga wies die Klage dreier Frauen zurück, die in Konflikt mit der Passbehörde gekommen waren, wie die Moskauer Tageszeitung Iswestija berichtete.Die Klägerinnen hatten sich auf den Koran berufen, jedoch, so das Gericht, sei eine eindeutige Identifizierung nur ohne Kopftuch möglich. epdÖ
Orthodoxes Amerika
Erzbischof Herman von Philadelphia und dem östlichen Pennsylvania wurde zum neuen Primas der "Orthodox Church in America" (OCA) gewählt, die auf die Missionstätigkeit der russisch-orthodoxen Kirche zurückgeht. Bis in die frühen zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts betreute die russisch-orthodoxe Kirche alle orthodoxen Einwanderer in Amerika. Erst als der Zugriff der kommunistischen Machthaber auf die orthodoxe Kirche in Russland jede pastorale Arbeit im Ausland unmöglich machte, etablierten sich die einzelnen orthodoxen Diözesen. Bei der Wahl des neuen Primas war der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, anwesend, der auch eine Grußbotschaft von Patriarch Aleksij II. überbrachte. KAP
Kardinalsbedingungen
Kardinal Ersilio Tonini, häufig Gast in Talk-Shows, will künftig nicht mehr neben leicht bekleideten Tänzerinnen auftreten. Dies betonte der 88-jährige Kardinal in einem Interview mit der Zeitung La Repubblica. Der frühere Erzbischof von Ravenna - seit Jahren in allen italienischen TV-Kanälen präsent - betonte, er wolle ein Angebot der RAI, in der sonntäglichen Unterhaltungsshow "Domenica in" für eine Rolle als "Stammgast" zu sein, nur dann annehmen, wenn Umfeld und Thematik der Fernsehgespräche einem Vertreter der Kirche angemessen seien. KAP
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