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Religionsgeheimnis "Für ein Religionsgeheimnis in unserem Staat haben Evangelische kein Verständnis." Dies erklärte der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, Herwig Sturm. Sturm äußerte sich damit zur Aufforderung des grünen Abgeordneten Peter Pilz, bei der derzeitigen Volkszählung die Frage nach dem Religionsbekenntnis unbeantwortet zu lassen. Der evangelische Oberkirchenrat Robert Kauer beteuerte, die Volkszählung diene zur "halbwegs objektiven" Feststellung von Minderheiten und stelle lediglich die Zahl der Angehörigen einer Religion fest, wobei Datenmissbrauch ausgeschlossen sei. epdÖ Olympischer Friede Für einen "Olympischen Frieden" setzte sich der Vatikan am Donnerstag bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Im Olympischen Jahr 2004 sollte mit allen Staaten eine einjährige Waffenruhe vereinbart. Anfang Mai hatten Papst Johannes Paul und der griechische Erzbischof Christodoulos dieses ökumenische Projekt vereinbart. Das erklärte der neue Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den internationalen Organisationen in Wien, Prälat Leo Bocardi. KAP Geschlecht (lateinisch) Der Vatikan hat strenge Richtlinien für die Übersetzung von liturgischen Texten erlassen. In der 133 Paragrafen umfassenden Instruktion "Liturgicam authenticam" werden die Bischofskonferenzen verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren einen Plan zur Übersetzung aller liturgischen Bücher vorzulegen. Die Übersetzungen haben sich exakt an den lateinischen Urtext zu halten und und beötigen ein "Nihil obstat" der römischen Gottesdienst-Kongregation.

Insbesondere wendet sich die Instruktion gegen die - vor allem im englischen Sprachraum forcierte - Verwendung einer "inklusiven" Sprache, die geschlechterübergreifende Formulierungenbevorzugt. Im Kommentar zur Instruktion heißt es dazu, "es sei weder klug noch notwendig", alte sprachliche Formulierungen aufzugeben. Außerdem verlangt das Dokument, dass der "Heilige Geist" immer mit dem männlichen Geschlecht - sprachlich - auszudrücken ist, die "Kirche" immer mit dem weiblichen. Gegen die "Ideologie", die in solchen Festlegungen stecke, wandte sich die feministische Bibelwissenchaftlerin Marie-Theres Wacker aus Münster: So sei dem Begriff "Kirche" im Lateinischen (ecclesia) das weibliche, im Hebräischen das männliche Geschlecht zugeordnet; der "Heilige Geist" sei im Lateinischen männlich (spiritus), im Griechischen (pneuma) sächlich, im Hebräischen (ruach) wechselweise männlich und weiblich. Auch Maurice Taylor, Bischof im schottischen Galloway und Vorsitzender der internationalen Kommission für die englische Sprache in der Liturgie kritisiert die Instruktion: Sie sei gegen die bischöfliche Kollegialität gerichtet, stärke den Zentralismus und entspreche nicht dem Geist des II. Vatikanums. KAP

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