Mariazeller Botschaft
Benedikt XVI. hat in einer Grußbotschaft die Teilnehmer der Internationalen Jugendwallfahrt in Mariazell ermutigt, Christus nachzufolgen. In dieser Botschaft, die von Kardinal Christoph Schönborn beim Eröffnungsfest der Wallfahrt am Sonntagabend verlesen wurde, schreibt der Papst an die jungen Pilger: "Ich wünsche euch, dass ihr Jesus Christus während dieser Tage im Gebet, in der heiligen Liturgie, die ihr in sichtbarer Einheit mit der ganzen Kirche feiert, und bei euren verschiedenen Treffen begeg-nen werdet, und dass in ihm eure Freundschaft untereinander wachse." Wenn so viele junge Menschen nach Mariazell kommen, um dort Christus in den Sakramenten zu begegnen, dann sei das ein Zeichen dafür, dass trotz der "materiellen Sättigung" die Sehnsucht nach dem Ewigen auch heute aktuell "und die Kirche in Europa lebendig ist", so der Papst weiter. KAP
Mariazeller Gedenken
Als "Ort der Erinnerung", der aber ganz wesentlich in die Zukunft weist, hat Kardinal Christoph Schönborn in Mariazell die neue Erinnerungsstätte für Kardinal Franz König in der Wallfahrtsbasilika bezeichnet. Der "Ort der Erinnerung" in der Ägidiuskapelle in unmittelbarer Nähe zum Gnadenaltar beinhaltet fünf Glaskuben, in die Gegenstände eingelassen sind, die auf Kardinal König Bezug haben: sein Rosenkranz, sein Konzilsring, sein Brustkreuz, das ihm Johannes XXIII. geschenkt hatte, das "Enkolpion" (ostkirchliches Bischofsmedaillon), das ihm der Wiener orthodoxe Metropolit Michael Staikos zum 100. Geburtstag schenken wollte, und das Annuario Pontificio, das er bei sich hatte, als er im Jahr 1960 auf dem Weg zum Begräbnis von Kardinal Alojzije Stepinac in der Nähe von Varazdin verunglückte. KAP
Polnische Sorgen
Die Mehrheit der Mitglieder der polnischen Bischofskonferenz will die vatikanische Ordenskongregation bitten, Maßnahmen zur Abberufung des umstrittenen Redemptoristenpaters Tadeusz Rydzyk als Leiter von Radio Maryja zu ergreifen, berichtete die Tageszeitung Gazeta Wyborcza am Wochenende unter Berufung auf den ehemaligen Generalsekretär des polnischen Episkopats, Bischof Tadeusz Pieronek. Die Sendelizenz von Radio Maryja liegt bei der Warschauer Provinz des Redemptoristenordens. Die Bischofskonferenz wird sich am 25. August in Tschenstochau mit dem "Fall Rydzyk" befassen. Der Danziger Erzbischof Tadeusz Goclowski sagte im Gespräch mit der Gazeta Wyborcza: "Das Problem ist, dass es manchen Bischöfen schwer fällt, das unbestrittene Gute, das Radio Maryja tut, von der Gefahr zu unterscheiden, die in der Einmischung in das politische Geschäft steckt." Ein katholischer Sender dürfe aber keine Partei unterstützen. Zugleich betonte Goclowski, dass die Äußerungen P. Rydzyks die gute Atmosphäre im katholisch-jüdischen Dialog gefährden: "Die Sache muss man so lösen, dass man dabei nicht das Gute vernichtet, das es bei Radio Maryja gibt und das durch das schlechte Verhalten seines Gründers kaputt gemacht wird." KAP
Evangelischer Ärger
Als "sehr enttäuschend" hat Oberkirchenrat Michael Bünker, ab Jänner evangelischer Bischof, den Verzicht des Papstes auf ein Gespräch mit den anderen christlichen Kirchen bei seinem Österreich-Besuch bezeichnet. Vorgänger Johannes Paul II. habe stets Zeit für die Ökumene gehabt, so Bünker in der Presse. Der Verzicht auf solch ein Gespräch sei "ein bisserl auf der Linie von Benedikt XVI.", wie sie durch das Anfang Juli ausgesandte Dokument der Glaubenskongregation dokumentiert sei. APA
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