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Bischöfe & Islam

Österreichs Bischöfe sprechen sich in Hinblick auf die Präsenz islamischer Migranten in Österreich für gegenseitigen Respekt und die unbedingte Achtung der Religionsfreiheit aus. Kardinal Christoph Schönborn appellierte nach der Herbstvollversammlung der Bischöfe sowohl an Christen als auch an Muslime, den interreligiösen Dialog zu intensivieren, ohne die Unterschiede aufzuheben. Die im März ins Leben gerufene Plattform Christen und Muslime begrüßte er als einen gelungenen Versuch, die Gesprächskultur zu fördern. Wesentliche Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben seien Grundüberzeugungen der freiheitlichen Gesellschaft, die von beiden Seiten akzeptiert werden müssten. Dazu gehöre die Religionsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht: "Was für Muslime in christlichen Ländern gilt, muss auch für Christen in muslimischen Ländern gelten." Nach der Papstrede in Regensburg spürt Schönborn mehr Nachdenklichkeit im Osten und Westen und ein ernsthaftes Bemühen, auf die Sachfragen einzugehen.

Bischöfe & Papst

Als "eine große Auszeichnung für ein kleines Land wie Österreich" bezeichnete Kardinal Christoph Schönborn den bevorstehenden Papstbesuch in Österreich im Herbst 2007. Nach der Herbstvollversammlung der Bischöfe präsentierte er den "Fahrplan" des Besuches. Demnach soll Benedikt XVI. am 7. September in Wien ankommen und von dort aus am 9. September wieder die Heimreise nach Rom antreten. Den Höhepunkt des Aufenthaltes bildet die Wallfahrt des Kirchenoberhauptes am 8. September nach Mariazell, das 2007 sein 850-Jahr-Jubiläum begeht. Details für den Wien-Besuch sind laut Schönborn noch in Planung. Bereits im Vorfeld finden zahlreiche Veranstaltungen in Mariazell statt, darunter ein Ökumenisches Symposion im März und die Jugendwallfahrt im August.

Kirchen & Gedenken

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Wiener Ruprechtskirche begingen die Kirchen am 9. November den Jahrestag der nationalsozialistischen Novemberpogrome von 1938. Wie der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl nach dem Gottesdienst betonte, sei eine lebendige Erinnerung an die Ereignisse von großer Bedeutung, "weil man es sonst nicht glauben kann, wozu menschliche Bosheit fähig ist". Im Blick auf die Rolle der Christen während der so genannten "Reichspogromnacht" vor 68 Jahren betonte Krätzl: "Die Geschichte macht uns beschämt darüber, was Christen damals getan haben". Die Gegenwart werde durch die Erinnerung stets gemahnt, "allem zu widerstehen, was heute an Ausländerfeindlichkeit und Verachtung gegenüber anders denkenden Menschen" grassiere, sagte der Weihbischof. Die evangelische Hochschulpfarrerin Gerda Pfandl hob in ihren Worten hervor, dass man noch immer lernen müsse, "mit der Last der Geschichte umzugehen". Gedenkveranstaltungen wie der Gottesdienst in der Ruprechtskirche seien notwendig, um der Gefahr einer Wiederholung vorzubeugen, sagte Pfandl.KAP

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