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US-Normen bestätigt

Der Vatikan hat die jüngst beschlossenen Normen der US-Bischofskonferenz zum Umgang mit Priestern, die des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt werden, offiziell anerkannt. Demnach soll jeder Missbrauchstäter nach einem angemessenen kirchenrechtlichen Verfahren aus dem aktiven kirchlichen Dienst entfernt werden. Zugleich enthalten die Normen starke prozessuale Garantien für die beschuldigten Geistlichen. Die Richtlinien folgen fast wortgleich einem Vorschlag, den eine gemischte amerikanisch-vatikanische Kommission Ende Oktober in Rom erarbeitet hatte. Nun erfolgte die offizielle Genehmigung durch den Vatikan. Vom Augenblick der Genehmigung an gelten sie als "Partikularrecht" für die katholische Kirche in den USA. KAP

Laws Resignation

Der umstrittene Erzbischof von Boston, Kardinal Bernard Law, ist zurückgetreten. Mit der vorübergehenden Leitung der Erzdiözese betraute der Papst den Bostoner Weihbischof Richard Gerard Lennon. In einer in Rom veröffentlichten persönlichen Erklärung bat Law um Vergebung für "Unzulänglichkeiten und Fehler". In Boston hatte zu Jahresbeginn die Enthüllungswelle über sexuellen Missbrauch durch Priester in zahlreichen Diözesen der USA begonnen. Allein in Boston liegen rund 450 Zivilklagen von mutmaßlichen Opfern vor. Derzeit beraten die Verantwortlichen, ob die Erzdiözese Konkurs beantragen soll. KAP

Lustigers Absage

Der Pariser Erzbischof, Kardinal Jean-Marie Lustiger, hat in seinem jüngsten Buch "La Promesse" (Die Verheißung) die enge Beziehung zwischen Christentum und Judentum unterstrichen. Lustiger, der selbst jüdischer Herkunft ist, erteilt in dem Buch der lange Zeit gängigen "Substitutionstheologie" - die Kirche sei an die Stelle Israels getreten - neuerlich eine Absage. KAP

Zurs Beglaubigung

Der neue Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Georg Zur, hat Bundespräsident Thomas Klestil sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Der Nuntius unterstrich dabei die besondere Zuneigung Johannes Pauls II. zu Österreich. KAP

Philipp Berrigan

Der katholische US-Friedensaktivist Philip Berrigan ist 79-jährig in Baltimore verstorben. Der laisierte Ordenspriester war seit den sechziger Jahren durch Anti-Kriegs-Demonstrationen bekannt geworden. Er wurde mehr als 100 mal verhaftet und verbrachte elf Jahre in Gefängnissen. Zuletzt war Berrigan im Dezember 2001 nach 14-monatiger Haft entlassen worden. Er war gemeinsam mit anderen in eine Militärbasis eingedrungen und hatte Flugzeuge beschädigt. Während des Vietnamkriegs erregten Philip Berrigan und sein Bruder, der Jesuitenpater Daniel, Aufsehen, als sie mit einer Gruppe von Pazifisten auf dem Kriegsschiff "Iowa" die Abschussrampen für Marschflugkörper symbolisch abrüsteten, indem sie mit Hämmern auf sie einschlugen und sie mit Blut beschmierten. KAP

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