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Besuch beim Ayatollah Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hält sich zu einem mehrtägigen Besuch im Iran auf. Schönborn, der unter anderem mit dem religiösen Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, sowie mit Vertretern der christlichen Kirchen zusammentreffen wird, ist seit langem der erste hochrangige Repräsentant der katholischen Kirche, der den Iran besucht. Vor seiner Abreise erklärte der Wiener Kardinal, der Besuch stehe in der "Perspektive des christlich-islamischen Dialogs", der eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahrzehnte sei. Schönborn ist nicht der erste Wiener Oberhirte, der nach Teheran reist: Bereits 1968 erregte der Besuch Kardinal Königs großes Interesse; König hielt damals an der Teheraner Universität einen viel beachteten Vortrag über die vorislamischen Religionen im Iran. KAP, red Einsatz für Pius XII.

Der italienische Historiker und Journalist Antonio Gaspari hat ein Buch mit dem programmatischen Titel "Die von Pius XII. geretteten Juden" verfasst. Gaspari weist darin die unter anderem vom englischen Autor John Cornwell vertretene These zurück, Pius XII. habe Hitler unterstützt. Gaspari listet in seinem Buch 150 Ordensgemeinschaften auf, die während des II. Weltkriegs in Rom Juden versteckt hatten. Gaspari kritisiert auch den "vorläufigen Bericht" der im Oktober 1999 eingesetzten jüdisch-katholischen Historikerkommission, der polemisch und von Vorurteilen geprägt sei. Bei der Buchpräsentation in Rom waren unter anderem der Jesuit Peter Gumpel, der den Seligsprechungsprozess von Pius XII. betreut, sowie der römische Oberrabbiner, Elio Toaff, anwesend. Toaff schilderte dabei, wie ihn 1943 ein befreundeter katholischer Pfarrer vor den einmarschierenden Deutschen gerettet hatte. APA Zorn über "Krone" Als eine "Unverschämtheit und bodenlose rassistische Äußerung" bezeichnete der evangelische Oberkirchenrat Robert Kauer Aussagen von Kronenzeitungs-"Dichter" Wolf Martin in seiner Rubrik "In den Wind gereimt". Martin hatte unter anderem geschrieben, dass die "Abwehrfronten der Indianer" nicht die Einwanderer hatten stoppen können, sodass die Indianer heute in Reservaten leben müssten. Martin weiter: "So wird's wohl in Europas Staaten / auch unsern Kindeskindern gehn." Oberkirchenrat Kauer stellte dazu fest: "Diese Fremdenfeindlichkeit ist ungeheuerlich, die drei Weisen hätten nicht Österreich, sondern die ,Krone' prüfen sollen." Kauer will die Äußerungen Martins vor den Presserat bringen, denn sie würden stark "in die Nähe der Volksverhetzung" geraten. epdÖ

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