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Schwindende Christen

Nach dem Endergebnis der Volkszählung 2001 sind nur noch 73,6% der Österreicher katholisch (1991: 78%). Auch die evangelische Kirche ist mit 4,7% geschrumpft (1991: 5,0%). Die Zahl der Muslime hat sich hingegen mehr als verdoppelt, von 2 % (1991) auf 4,2%; danach kommen die Orthodoxen (2,2%). Eigentlich "zweitstärkste" Religion ist die Gruppe der Menschen "ohne Bekenntnis" - fast eine Millionen Personen, was einem Anteil von 12% entspricht (1991: 8,6 Prozent). APA

Versöhnende Ökumene

Die Ökumenischen Räte der Kirchen von Tschechien und Österreich haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die die Wurzel der Verletzungen beider Völker wahrnimmt, Schuld auf beiden Seiten eingesteht und einen versöhnlichen Ausweg sucht, berichtete Christine Gleixner, Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen Österreich. Das schmerzlichste Problem zwischen beiden Völkern sei heute das Schicksal der tschechischen Bevölkerung unter der NS-Herrschaft und die Vertreibung der deutschsprachigen Bewohner als Folge davon: "Wir haben erkannt, dass diese Ereignisse tiefe Wunden und bleibende Verluste für beide Völker bis heute bedeuten", so Gleixner. Nur ein Erkennen und Benennen der jeweiligen Schuld könne die Kette der Schuldverflochtenheit lösen und einen Weg zur Versöhnung öffnen. APA

Verweigernder Vatikan

Der Vatikan fordert eine Revision der strengen Richtlinien der US-amerikanischen Bischofskonferenz zum Umgang mit Priestern, die des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen beschuldigt werden. Dies teilte der Präfekt der Bischofskongregation Kardinal Giovanni Battista Re dem Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz Bischof Wilton Gregory in einem Brief mit. Re schrieb, bevor die von den US-Bischöfen beantragte vatikanische Anerkennung ("recognitio") für ihre im Juni in Dallas beschlossenen Normen erfolge, sei es notwendig, diese zu überprüfen und zu revidieren. Zu diesem Zweck schlage der Vatikan die Bildung einer paritätisch besetzten Kommission aus acht Mitgliedern - vier Vertreter der US-Bischofskonferenz und vier Vertreter der zuständigen Vatikan-Behörden - vor. Im Schreiben unterstrich Re die Unterstützung Roms für die Bemühungen der US-Bischöfe, auf die Verfehlungen einiger Priester mit Härte zu antworten. Zugleich erklärte der Kardinal, bei der Anwendung der in Dallas beschlossenen Normen sowie der "Charta zum Schutz der Minderjährigen" könne es Verwirrung und Unklarheiten geben. In einem Antwortschreiben erklärte Bischof Gregory, er akzeptiere im Namen der US-Bischofskonferenz den Vorschlag des Vatikan. KAP

Verwischende Laien

Der Vatikan hat der Übernahme weitergehender Seelsorgsaufgaben in den Pfarren durch Laien abermals eine Absage erteilt. In einer Instruktion der Kleruskongregation mit dem Titel "Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde" heißt es, Laien dürften nur in bestimmten Notlagen mit einigen seelsorglichen Aufgaben betreut werden. Dadurch dürften aber die wesensmäßigen Unterschiede zwischen Priestern und Laien nicht verwischt werden. Die Erfüllung einer solchen Aufgabe mache "den Laien nicht zum Hirten", heißt es in dem Dokument. Deshalb sollten Titel wie Pastor, Kaplan oder Seelsorgs-Koordinator ausschließlich Priestern vorbehalten bleiben. KAP

Papst Johannes Paul II. hat am Beginn seines 25. Pontifikatsjahres ein weltweites Jahr des Rosenkranzgebets ausgerufen und zugleich das traditionelle Mariengebet der katholischen Kirche erweitert. Das Rosenkranz-Jahr soll nach dem Willen des Papstes von Oktober 2002 bis Oktober 2003 begangen werden und zu einer Wiederbelebung dieser Gebetsform beitragen. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz unterzeichnete er aus diesem Anlass ein Apostolisches Schreiben mit dem Titel "Rosarium Virginis Mariae" (Der Rosenkranz der Jungfrau Maria). Darin hat Johannes Paul II. dem Rosenkranz fünf so genannte "lichtreiche" Geheimnisse hinzugefügt. Diese Zusätze zu den 50 Ave Maria, die das Herzstück des Rosenkranzes bilden, ergänzen die bisherigen Zusätze, die als "freudenreiche", "schmerzhafte" und "glorreiche" Geheimnisse bezeichnet werden. Es handelt sich um die erste Veränderung des traditionellen katholischen Mariengebets seit seiner Festlegung durch Papst Pius V. im Jahr 1569. Die neuen Zusätze handeln von der Taufe Jesu im Jordan, der Hochzeit zu Kana, der Umkehrpredigt Jesu, seiner Verklärung auf dem Berg Tabor sowie von der Einsetzung der Eucharistie. KAP

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