Papst auf 97. Reise
Papst Johannes Paul II. hat seine elftägige 97. Auslandsreise in Kanada, Guatemala und Mexiko begonnen. Im Mittelpunkt steht die Teilnahme am Weltjugendtag, zu dem in Toronto Teilnehmer aus 140 Ländern erwartet werden. Mit Rücksicht auf die Gesundheit des 82-jährigen Papstes sieht das Reiseprogramm längere Ruhephasen vor. Am 29. Juli fliegt der Papst nach Guatemala weiter. Dort spricht er im Hippodrom der Hauptstadt den Armenpriester Pedro de San Jose Betancourt ("Hermano Pedro") heilig. Danach reist er zur Heiligsprechung des indianischen Sehers Juan Diego nach Mexiko (siehe nebenstehenden Artikel). Ebenfalls in Mexiko spricht Johannes Paul II. die beiden 1700 getöteten Märtyrer Juan Bautista und Jacinto de Los Angeles selig. KAP
Deutscher Verdacht
Nun hat der Pädophilieskandal in der katholischen Kirche auch Deutschland erreicht. Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchs-Vorwürfen gegen Priester in mehreren Diözesen erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann: "Nüchtern betrachtet muss man wohl mit weiteren Enthüllungen dieser Art rechnen. Dies trifft die Kirche in diesem Land ähnlich wie in den Vereinigten Staaten ins Mark." Nun wird Kritik am bisherigen Umgang der Bischöfe mit Missbrauchs-Vorwürfen laut. Das Netzwerk "Kirche von unten" forderte Kardinal Karl Lehmann, in dessen Diözese Mainz einer der Fälle bekannt wurde, auf, als Vorsitzender der Bischofskonferenz zurückzutreten. Zugleich sprach sich der kirchenpolitische Sprecher der CDU/ CSU, Hermann Kues, für die Abschaffung des Pflichtzölibats aus. APA
Marien-Annäherung
Die jüngste Dialogrunde zwischen der anglikanischen und der katholischen Kirche hat eine Annäherung in mariologischen Fragen gebracht. Bei der Tagung der Internationalen Anglikanisch-Katholischen Kommission in Wien wurde der Entwurf für eine gemeinsame Erklärung zum Stellenwert Mariens in Lehre und Leben der beiden Kirchen im Detail diskutiert. KAP
Keine Fügung
Die sieben Teilnehmerinnen an der "Priesterinnenweihe" vom 29. Juni auf einem Donauschiff wollen sich Rom nicht fügen. In einem Schreiben an den Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, legen sie Beschwerde gegen die von der Kongregation festgesetzte Bedenkfrist ein. Ratzinger hatte die sieben Frauen am 10. Juli in einem Schreiben aufgefordert, bis zum 22. Juli die Nichtigkeit ihrer Weihe anzuerkennen und um Verzeihung zu bitten "für das bei den Gläubigen verursachte Ärgernis". Andernfalls drohe ihnen die Exkommunikation. In ihrem Rekurs schreiben die Frauen, sie hätten keines der mit dieser Strafe bedrohten Delikte begangen. Ihrer Beschwerde fügen sie einen Antrag bei, im Kirchenrecht den Ausschluss der Frauen vom Priestertum zu streichen. Außerdem verlangen sie die Aussetzung der Disziplinarmaßnahmen für weitere drei Monate, da die bis 22. Juli gesetzte Frist für eine angemessene Reaktion zu kurz sei. KAP
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